Versicherungsbote: Seit der Gründung des Vereins ZUKUNFT FÜR FINANZBERATUNG im Rahmen der DKM 2018 wurde bereits einiges öffentlich berichtet. Was ist der aktuelle Stand Ihrer Vereinsarbeit und Ihrer Projekte?

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Christian Schwalb ist Finanzberater aus Kronach und Gründer der Initiative "Zukunft für Finanzberatung e.V."Christian Schwalb / BSC GmbHChristian Schwalb: Wir haben inzwischen alle formellen Schritte erledigt, und wir begrüßen regelmäßig neue Mitglieder in unserem Verein. Über unsere Homepage zukunftfuerfinanzberatung.de und unsere Facebook-Seite www.facebook.com/zffinanzberatung informieren wir sehr aktuell über unsere Arbeit. Derzeit sind wir intensiv damit beschäftigt, möglichst viele Förderer und Unterstützer für unsere Projekte zu gewinnen und von der Notwendigkeit unserer Arbeit zu überzeugen. Wir stecken dabei noch etwas in der „Henne-Ei-Problematik“. Unsere Projekte erfordern ein gewisses Investitionsvolumen, das wir auf möglichst viele Schultern verteilen wollen. Ergebnisse unserer Arbeit können wir allerdings erst zeigen, wenn wir mit der Realisierung unserer Projekte weiter vorangekommen sind. Es ist also aktuell viel Überzeugungsarbeit nötig.

Wir freuen uns aber sehr, dass wir in den zahlreich stattgefundenen Gesprächen mit Marktteilnehmern und Gesellschaften sehr viel Zustimmung erfahren haben. Das zeigt uns einmal mehr: Mit Einzelkämpfertum werden wir nicht weiterkommen. Wir brauchen groß angelegte Kooperativen. Die Zeit ist reif für einen Wandel in der Branche, denn der Ruf der Branche muß wieder besser werden.

Warum haben Sie diesen Verein gegründet, nachdem es doch bereits zahlreiche Vermittlerverbände als Interessensvertretungen für Finanzdienstleister gibt?

Vermittlerverbände haben eine ganz wichtige Funktion, wenn es um die Vertretung von Vermittlerinteressen auf politischer Ebene geht. Am Beispiel des viel diskutierten Provisionsdeckels ist das derzeit wieder sehr gut zu erkennen. Wir sind in diesem Bezug der Meinung, dass mit geeinten Kräften oft noch weit mehr erreicht werden könnte.

Mit unserem Verein setzen wir diese Überzeugung in die Tat um und nehmen uns dabei auch zentraler Themen an, die bisher nach unserer Analyse so noch nicht nachhaltig verfolgt werden, jedoch die gesamte Branche angehen. Wir wollen mit unserem Verein die wertvolle und wichtige Arbeit der Vermittlerverbände ergänzen und direkt an der Vermittlerbasis wirken. Wir haben uns dabei nicht auf bestimmte Vertriebswege oder Unternehmensarten festgelegt, sondern tun übergeordnet etwas für gesamte Branche der Finanzdienstleister. Wir verstehen uns hier als Kollektiv.

Versicherungsbote: Wer ist in diesem Falle „Wir“? Wer unterstützt Ihren Verein aktuell bereits mit aktiv?

Zunächst ist uns den vier mitgründenden Vermittlerverbänden AfW e.V., SdV e.V., VSAV e.V. und IGVM e.V. ein echtes Novum gelungen. Es ist wohl das erste Mal, dass mehrere Vermittlerverbände gemeinsam mit Finanzdienstleistern und Dienstleistern pro Vermittler agieren. Neben den genannten Verbänden, wurde der Verein von den Finanzdienstleistern compexx Finanz, LIEBLINGSMAKLER Jena, Profinanz und den Unternehmen unserer Firmengruppe, BSC und BU-Expertenservice, ins Leben gerufen. Dazu kommen die Dienstleister NewFinance aus München und Versicherungskarrieren aus Berlin.

Als Förderer haben sich darüber hinaus mit dem Volkswohl Bund, die Bayerische und der CONDOR bereits große Versicherer angeschlossen. Mit der DWS ist die größte deutsche Investmentgesellschaft ein wichtiger Partner und auch DIMENSIONAL Funds Advisors unterstützt unseren Verein aktiv. Als jüngste Unterstützer kamen The Engineers of Finance sowie die ASSEKURATA Solutions als persönliche Mitglieder dazu.

Mehrere Pools, Initiatoren, Versicherer und Dienstleister haben bereits Ihre Unterstützung zugesichert, so dass wir in den nächsten Monaten über weitere Partnerschaften berichten können. Auch die ersten Einzelmakler und Vermittlungsunternehmen haben bereits die Chance zur kostenfreien Mitgliedschaft genutzt, auf Basis einer aktiven Mitgliedschaft bei einem der Gründungsverbände.

Versicherungsbote: Sie haben sich die Verbesserung des Branchenimage zur Aufgabe gemacht. Wie wollen dieses Problem lösen?

Wir wollen zunächst mit einer umfassenden und glaubwürdigen Content-Marketing-Kampagne agieren. Im Zentrum wird dabei ein Online-Magazin als Verbraucherportal stehen, das Erfolgsgeschichten als positive Beratererlebnisse transportiert, Akteure und Know-how bündelt und redaktionell verbreitet. Wir sprechen direkt den Endkunden an, mit einem Mehrwert-Angebot zur proaktiven Nutzung nützlicher Informationen zu Finanzthemen.

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Neben dem Endkunden zielen wir auch auf mögliche Bewerber, für die eine Karriere in der Finanzwirtschaft denkbar ist. Bei uns stehen nicht die bloße Berater-Bewertung oder gar die Bewerbung einzelner Gesellschaften im Vordergrund, sondern der Informationswert für den User mit einer entsprechenden Customer-Journey. Zudem macht es durchaus Sinn, bestehende Bewertungssysteme oder Aggregatoren wie etwa Proven Expert oder auch einen Expertenradar zu integrieren.

"Wir packen die dringlichsten Probleme unserer Branche an!"

Versicherungsbote: Wann steht Ihre Plattform interessierten Finanzberatern zur Verfügung?

Christian Schwalb: Die Plattform ist technisch bereits fast vollständig einsatzbereit. Aktuell geht es um die Erstellung der redaktionellen Inhalte. Im nächsten Schritt gilt es deshalb für uns, möglichst viele Branchenteilnehmer als Mitglieder zu gewinnen, denn aus diesem Kreis rekrutieren sich die Erfolgsgeschichten aus dem Berateralltag, die auf dem Portal präsentiert werden sollen.

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Für die professionell Aufbereitung steht ein Team aus Redakteuren und Experten im Online-Marketing bereit. Für die Buchung von Reichweite in Suchmaschinen und in sozialen Netzwerken sprechen wir derzeit mit potenziellen Fördermitgliedern, die das Projekt unterstützen sollen, um die Investitionen auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Wir sind zuversichtlich, dass uns der Launch noch im ersten Halbjahr 2019 gelingt.

Versicherungsbote: Wie kann man aktuell Ihr Projekt unterstützen und wieso sollte man daran teilhaben?

Wir sind davon überzeugt, dass unsere Aktivitäten sowohl für Produktgeber als auch für Dienstleister in der Finanzdienstleistungsbranche wertvoll und alternativlos sind. Wir packen damit doch die dringlichsten Probleme unserer Branche auf breiter Basis an. Auch in den nächsten zehn Jahren wird qualifizierte Finanzberatung in erster Linie ein People-Business sein, dafür ist eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit existentiell. Je mehr Mitglieder und Förderer wir gewinnen, desto leichter können wir die nötigen Investitionen auf viele Schultern verteilen und wahren dabei zugleich unsere Unabhängigkeit.

Versicherungsbote: Wo kann man sich näher dazu informieren?

Auf unserer Homepage finden sich unter https://zukunftfuerfinanzberatung.de/mitmachen/ alle wesentlichen Informationen für eine Mitgliedschaft. Finanzberater und Unternehmen profitieren als ordentliche Mitglieder von allen Dienstleistungen des Vereins, aber auch von der Möglichkeit, die eigenen Erfolgsgeschichten und die Expertise einer breiten Öffentlichkeit über modernes Portal zugänglich zu machen. Diese Mitgliedschaft ist dann sogar kostenfrei, wenn der Berater oder das Unternehmen zugleich Mitglied in einem der im Verein akkreditierten Vermittlerverbände ist.

Förderer und Unterstützer indes profitieren von vielfältigen Präsentationsmöglichkeiten, aber auch vom direkten Dialog und der Möglichkeit, unsere Plattformen und den Austausch zu nutzen. Aus diesem Grunde ist unsere Vereinsarbeit für alle Gesellschaften und Produktanbieter eine sinnvolle Aktivität, die an einem breiten und erfolgreichen Vermittlermarkt interessiert sind.

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Die Fragen stellte Björn Bergfeld. Der Text ist ein Beitrag aus dem Versicherungsbote Fachmagazin 01/2019, das hier kostenlos bestellt und abonniert werden kann.

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