31 Prozent der TK-Versicherten haben einen Organspendeausweis. Bundesweit hat lediglich jeder fünfte Erwachsene (21 Prozent) einen Ausweis ausgefüllt. Damit liegt der Anteil der Versicherten mit Organspendeausweis zehn Prozentpunkte höher, als der Bundesdurchschnitt. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse.

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Hohe Organspendebereitschaft dank Sonderausgabe des Mitgliedermagazins

Grund für die erfolgreiche Werbung von Organspendern ist eine Sonderausgabe des Mitgliedermagazins der TK. Darin wurden rund sieben Millionen Versicherten ab 16 Jahren Informationen und ein Organspendeausweis zugesendet. Gesetzliche Krankenkassen waren im vergangenen Jahr über das Transplantationsgesetz verpflichtet worden, ihren Kunden neutrale Informationen und einen Organspendeausweis zuzusenden. Mittlerweile plant die Techniker Krankenkasse ihre Versicherteninformation zur Organspende auch in englischer Sprache zu veröffentlichen.

Im Rahmen des Ärztetages rief Gesundheitsminister Daniel Bahr die Menschen auf ihre Spendebereitschaft zu erklären. "Die sich gegen die Organspende aussprechen, bestrafen nicht den Arzt, der jetzt in Untersuchungshaft sitzt - die bestrafen die 12 000 Menschen, die auf der Warteliste auf ein Spenderorgan warten."

Bahr: Kampagne für Organspendeausweis

Um weitere Spender zu werben und als Reaktion auf den Skandal um Manipulationen bei der Organvergabe, startet das Bundesgesundheitsministerium eine große Werbeoffensive. Durch den Transplantationsskandal war die Spendenbereitschaft der Deutschen auf ein Rekordtief gesunken.

Gemeinsam mit Prominenten will Bahr nun für noch mehr Organspendebereitschaft in der Bevölkerung kämpfen. Dabei wird Bahr unter anderem von den Olympiasiegern Matthias Steiner (Gewichtheben) und Kati Wilhelm (Biathlon), sowie Schauspieler Klaus J. Behrendt ("Tatort") unterstützt.

Prominente Unterstützung für Organspende

Verärgert über die Transplantationsskandale zeigte sich Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK : "2012 war kein leichtes Jahr für die Transplantationsmedizin in Deutschland. Mit dem neuen Gesetz sollte erstmals die gesamte Bevölkerung motiviert werden, sich mit dem Thema Organspende zu befassen. Stattdessen haben einige wenige Mediziner dafür gesorgt, dass viele Menschen das Vertrauen in die Transplantationsmedizin verloren haben."

Allein 35 Prozent der Befragten der TK-Umfrage gaben an, ihre Organspendebereitschaft sei durch die Transplantationsskandale gesunken. Fast neun von zehn Menschen (88 Prozent) sind der Meinung, dass die Abläufe transparenter werden müssten.

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"Es ist wichtig, das Vertrauen in die Organspende zurückzugewinnen", so Baas. "Dazu gehört, Strukturen und Kontrollmechanismen zu überprüfen und zu verbessern. Hier ist bereits einiges passiert. Zum anderen müssen wir den Menschen weiterhin umfangreiche Informationen zur Verfügung stellen."

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