Die Abschaffung von PKV und Pflege-Bahr sind nicht die einzigen Herausforderungen, denen sich die Branche im Falle eines Wahlsieges der SPD wird stellen müssen. Ein sogenanntes „Entgeltgleichheitsgesetz“ soll dafür sorgen, dass Männer und Frauen zukünftig den gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen. Hieran gibt es nichts auszusetzen. Aber zusätzlich sieht das Gesetz eine 40-Prozent-Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte großer Unternehmen vor, wie die SPD auf ihrer Webseite berichtet. Eine Anforderung, der die Assekuranz derzeit nicht ansatzweise gerecht werden kann. Aktuell liegt der Frauenanteil in Versicherungsvorständen laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bei mageren 5,7 Prozent. Es wird ein großes Stühlerücken in den Chefetagen der Versicherer geben müssen, damit die Branche die Frauenquote erfüllt.

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Ganz gleich, wer die Bundestagswahl gewinnt – die privaten Versicherungsanbieter werden alte Gewohnheiten über Bord werfen müssen. Sei es im Bereich der Lebensversicherung, der privaten Krankenversicherung oder der Pflegevorsorge: Ein anhaltendes Niedrigzinsniveau, stagnierendes Neukundengeschäft, Solvency II und die Alterung der Gesellschaft machen ein Umdenken notwendig. Ein Sieg der SPD könnte freilich dazu beitragen, dass sich die Schwierigkeiten der Branche verstärken werden. Ein Sieg der CDU birgt die Gefahr, dass sich die Versicherer den aktuellen Herausforderungen weiterhin nicht stellen und an liebgewonnenen Gewohnheiten festhalten.

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