Denn schaut man auf die nackten Zahlen, so gibt es gute Gründe, auch die ältere Bevölkerung als werberelevant zu bezeichnen. Die Best Ager sind eine kaufkraftstarke und konsumfreudige Altersgruppe. Das Nettoeinkommen der 45-55jährigen liegt bei monatlich 3383 Euro, bei den 55-65jährigen immerhin noch bei 3015 Euro. Beide Werte liegen deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt von 2771 Euro monatlich. Auch beim Vermögen trumpfen die Älteren auf. Etwa 60 Prozent des Vermögens aller Haushalte – dies entspricht 2.200 Milliarden Euro – liegt heute in den Händen der über 50jährigen.

Anzeige

Die Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, die Kaufkraft der Best Ager als attraktivste Käufergruppe außer Acht zu lassen. Und tatsächlich tut sich etwas auf dem Markt - „Seniorenmarketing“ setzt sich immer mehr durch. In Frankfurt gibt es beispielsweise mit Gorilla XL eine Werbeagentur, die sich speziell auf die Anforderungen des Senioren spezialisiert hat. Mit ihren Kampagnen wollen die Werbemacher "aktive Menschen über 50 erreichen, die sich nicht mehr so leicht etwas vormachen lassen", schreiben die Firmengründer Bernd Misske und Manfred Offermann in einer Pressemeldung. Die Kosmetikfirma Schwarzkopf machte im Herbst 2011 die 72jährige Renate Gerdes zum Gesicht einer Werbekampagne.

Immer öfter haben in der Werbung Stereotype wie Ohrensessel oder Krückstock ausgedient. Bei einer repräsentativen Studie des Onlineportals horizonte.net im Sommer 2012 gaben 53 Prozent aller befragten Senioren über 50 an, dass sie mit der Darstellung älterer Menschen in der Werbung etwas anfangen können. Dies bedeutete ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 9 Prozentpunkten.

vorherige Seitenächste Seite
Seite 1/2/3/

Anzeige