Der Grund: Die Pläne des Ministers helfen nur jenen Menschen, die tatsächlich lange in die Rentenkasse einzahlten. Weil aber vielen alten Menschen durch diese Rente nicht geholfen wird, sobald sie nicht 35 Jahre Beiträge leisten konnten, ist die zusätzliche Rente für Grünen-Rentenpolitiker Markus Kurth nur eine „Scheinlösung“ gegen Altersarmut. Betroffen von diesem Problem sind zum Beispiel viele Frauen, da insbesondere ihre Erwerbsbiographien als Ursache eines erhöhten Armutsrisikos im Alter gelten: Sie unterbrechen noch immer weit öfter ihre Arbeit wegen der Kindererziehung und der Pflege Angehöriger. Das machte zuletzt auch Gundula Roßbach deutlich, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung (der Versicherungsbote berichtete).

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Menschen ohne die entsprechenden Mindestjahre für die neue Respekt-Rente gehen leer aus ... das Problem der Altersarmut betrifft sie wie eh und je. Auch Philipp Neumann von der „Morgenpost“ hält die Pläne der Bundesregierung deswegen schlicht für ungerecht, wie er in einem Kommentar argumentiert. So würden bedarfsorientierte Hilfen wie ein höheres Wohngeld wesentlich besser gegen Altersarmut schützen.

Ein Argument, das gerade mit Blick auf steigenden Ausgaben durch die höhere „Respekt-Rente“ relevant zu werden scheint. Verweisen doch auch Wissenschaftler wie Matthias Günther vom Hannoveraner Pestel-Institut auf eine Gefahr, die insbesondere den Rentnern in Ballungsräumen droht – auf die Gefahr, sich durch geringe Renten und hohe Mieten im Alter regelrecht „arm zu wohnen“ (der Versicherungsbote berichtete).

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