Ob Kfz-Versicherung, private Rente, Berufsunfähigkeits- oder Hausratsversicherung – die Suche nach dem passenden Angebot stellt sich für viele Verbraucher als undurchschaubares Dickicht unzähliger Möglichkeiten mit viel Kleingedrucktem heraus. Bereits zu Beginn der Expedition durch den Versicherungsdschungel stellt sich die Frage, ob man sich online bei einem Vergleichsportal oder ganz klassisch bei einem Versicherungsvertreter, -makler oder -berater erkundigt. Remo Fyda, Geschäftsführer von ProvenExpert und Experte für Kundenzufriedenheit und Bewertungen von Dienstleistern, kommentiert, wie Verbraucher die vertrauensvollste Anlaufstelle für ihre Versicherungsfragen identifizieren können:

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Vergleichsportale bieten ersten Überblick, aber wenig Transparenz

Im Internet ist es heutzutage einfacher denn je, eine Versicherung abzuschließen. Mit ein paar Angaben und wenigen Klicks versprechen Vergleichsportale, das passende Angebot herauszufiltern und direkt von zu Hause zu beauftragen. Häufig profitieren Verbraucher auch bei den Kosten, da die Provisionen, über die sich die Online-Portale finanzieren, häufig niedriger sind. Daher können Versicherungen ihre Produkte im Internet günstiger anbieten.

Dennoch sollte der Maus-Klick mit Vorsicht getätigt werden. Zum einen werden die Empfehlungen nur anhand grober Kriterien ermittelt, bei denen wichtige Details zum Teil noch verborgen sind, teilweise mit Absicht, um bestimmte Produkte besonders anzupreisen. Zum anderen sind viele Anbieter gar nicht erst vertreten, weil es keine Kooperationen mit den Vergleichsportalen gibt. Für einfache Policen, zum Beispiel Hausrat, kann der Online-Abschluss eine gute Möglichkeit sein, Geld und Zeit zu sparen. Dennoch sollte man auch hier noch einige Details beachten:

  • Zur Sicherheit sollte man immer noch einmal auf der Webseite des Direktanbieters überprüfen, ob das Ergebnis des Vergleichsportals auch mit den Bedingungen der Versicherung übereinstimmen.

  • Nach der Auswahl gelangt man zu einem Online-Antragsformular, bei dem die vorab eingegebenen Informationen zum Teil schon übernommen wurden. Hier sollte man dennoch überprüfen, ob nicht zusätzlich unnötige Voreinstellungen, z.B. zur Laufzeit oder Vertragserweiterungen, automatisch aktiviert wurden.

  • Als Kunde sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man für Fehler in der Beantragung oder beim Abschluss selbst haftet. Im Schadensfall hat man außerdem keinen bekannten Ansprechpartner.

Versicherungsvertreter-, makler und -berater sind besser als ihr Ruf!

Das Image des windigen Versicherungsvertreters, der nur seine eigene Provision optimieren möchte, schreckt viele Verbraucher davor ab, das persönliche Gespräch zu suchen. Geschichten über schwarze Schafe, die den Kunden gar mit täglichen, unerwünschten Anrufen belästigen, sind nur ein Grund, warum Versicherungsvertreter von nicht einmal 20 Prozent aller Deutschen Zuspruch erhalten und somit laut der GfK Trust in Professions 2014 -Studie auf Platz 2 der Berufsgruppe mit dem geringsten Vertrauen landen. Nur Politiker haben einen noch schlechteren Ruf. Dieses schlechte Image trifft jedoch nur auf einen Bruchteil der über 550.000 selbständigen Finanz- und Versicherungsdienstleister in Deutschland zu. Die meisten sind eher an einer langfristigen Kundenbeziehung interessiert, die nur auf einer ehrlichen und professionellen Beratung und daraus resultierenden zufriedenen Kunden beruhen kann. Die Art der Beratung hängt zudem davon ab, welche Art von Versicherungsdienstleister ausgewählt wird.

Versicherungsvertreter sind vertraglich an eine (Einzelagent) oder mehrere Versicherungen (Mehrfachagenten) gebunden und können daher auch nur Produkte aus deren Angeboten vorschlagen. Sie sind in der Tiefe sehr vertraut mit den Produkten und stehen im Schadensfall im direkten Kontakt zu den Anbietern. Jedoch verdienen sie ihr Einkommen über die Provisionen im Falle eines Vertragsabschlusses. Unseriöse Vertreter könnten daher vor allem jene Angebote empfehlen, die ihnen die beste Provision einbringen. Auch bei der Schulung gibt es Unterschiede: Einzelagenten werden nur von ihrer Versicherung geschult, sofern sie nicht selbst tätig werden. Daher kann die Qualität je nach Unternehmen sehr schwanken. Mehrfachagenten müssen eine Prüfung der IHK ablegen und sind umfassender ausgebildet.

Versicherungsmakler sind unabhängig von bestimmten Versicherungen. Sie erhalten von der Versicherung keine Provision, sondern eine Courtage, die höher als bei Vertretern sein kann. Ihre Verpflichtung gilt den Kunden gegenüber, auch rechtlich, da sie für diese im Falle einer Falschberatung haften. Makler ermitteln mithilfe professioneller Software und ihrer Marktkenntnisse die günstigste und/oder passendste Lösung aus dem kompletten Portfolio an Möglichkeiten. Ihre Schulung basiert auf einer Ausbildung zum Versicherungskaufmann, mit Prüfung durch die IHK. Sie agieren als selbständige Firmen, die auch im Handelsregister eingetragen sind. Bei der ersten Beratung sollten Verbraucher mithilfe eines Beratungsprotokolls die Information einfordern, ob der Makler tatsächlich unabhängig ist. Zudem sollte er oder sie eine Berufshaftpflicht vorweisen können. Erst nach Abschluss eines Versicherungsmaklervertrags wird das Mandat erteilt, tätig zu werden.

Versicherungsberater erhalten als einzige Experten keine Provision von der Versicherung und dürfen sich als einzige auch „Berater“ nennen. Sie geben eine Rechtsberatung unter staatlicher Aufsicht und werden allein vom Kunden beauftragt, und auch bezahlt. Sie können aus dem kompletten Angebotssortiment passende Lösungen zusammenstellen, Hilfe beim Vertragsabschluss geben und auch im Schadensfall unterstützen. Die Kosten für die Beratung werden nach Stundensätzen berechnet. Honorarberater sind meist Juristen, Versicherungsfachwirte, Betriebs- oder Volkswirte.

Komplexe Produkte erfordern Beratung

Für den Laien ist es unabdingbar, sich die komplexen Versicherungsprodukte von Experten erklären zu lassen. Für viele individuelle Fälle und Situationen gibt es zudem häufig spezielle Produkte und Konditionen, von denen der Verbraucher profitiert, wenn er oder sie von ihnen weiß. Auch ist es im Schadensfall oder bei Veränderungen der eigenen Situation eine große Hilfe, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben. Am Wichtigsten ist daher die richtige Auswahl eines Fachmanns. Persönliche Empfehlungen lassen sich heutzutage durch eine einfache Online-Suche mit Bewertungen im Internet abgleichen und ergänzen. So erhalten Verbraucher ein umfassendes Bild über die bisherige Zufriedenheit anderer Kunden mit ihrem Berater.

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Über Remo Fyda: Der 37-jährige Marketing-Experte Remo Fyda betreut seit fast 15 Jahren Konzerne bei der Umsetzung ihrer Online-Strategie und deckt dabei alle Facetten der digitalen Kommunikation ab. Seit 2013 ist er Geschäftsführer von ProvenExpert (www.provenexpert.com), der Online-Plattform für Kundenbewertungen für Experten.

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