Die gewaltigen Niederschlagsmengen der vergangenen Tage konnten vom Erdreich nicht aufgenommen werden und auch die Kanalisation stößt an ihre Grenzen. Als Folge entsteht ein Rückstau und die Kellerräume laufen voll. Hausbesitzer sollten sich rechtzeitig vergewissern, ob die Gebäudekonstruktion im Untergeschoss einem zusätzlichen Wasserdruck standhält. Rückstauventile, die in die Hauptwasserleitung eingebaut werden, können einen hohen Wasserstand im Keller verhindern. Teilweise sind sie gesetzlich bereits vorgeschrieben.

Anzeige

Sich gegen Hochwasser schützen

Durch mobile Schutzsysteme lassen sich Fenster, Türen und Lichtschächte schnell verschließen. Zu den mobilen Sicherheitsvorkehrungen gehören beispielsweise bewegliche Wandteile, die – im Haus gelagert – bei „Gefahr in Verzug“ Lichtschächte oder Zugangsbereiche abdichten sollen. Wenn die Zeit drängt, eignen sich Sandsäcke und Folien als Notbehelfe.

Um Wasserschäden und den damit verbundenen Folgekosten wirkungsvoll vorzubeugen, kann auch ein Pumpensystem Hilfe leisten, das sich bei einem bestimmten Pegelstand des Grundwassers selbst in Gang setzt. Voraussetzung ist allerdings, dass das gepumpte Wasser über Rohre in ein tiefer gelegenes Gebiet in unmittelbarer Umgebung des Hauses geleitet werden kann. Für das Abwasser gibt es spezielle Pumpsysteme, wenn das Kanalniveau höher liegt als der häusliche Ablauf.

Helfer ganz anderer Art sind eine Taschenlampe und ein Vorrat an Kerzen, die bereitliegen sollten, wenn wegen des Hochwassers die Stromversorgung zusammenbricht oder abgeschaltet wird. Sinnvoll ist es darüber hinaus, aufmerksam die Wetterberichte zu verfolgen und auf Unwetterwarnungen zu achten.

Sanieren nach Hochwasserschäden

Nach der Dokumentation des Schadensausmaßes – durch Markieren der Wasserstände und Festhalten der Beschädigungen in Foto- oder Video-Aufnahmen – sollten Hausbesitzer das Wasser schnellstmöglich abpumpen und die Räume reinigen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Ist das Wasser aus den Häusern beseitigt, hinterlässt es feuchte, durchnässte und verschlammte Wände, Fußböden und Einrichtungsgegenstände. Das ist der ideale Nährboden für Schimmelpilze, die gefährliche Folgen für die Gesundheit haben können. Allergien und Asthma sowie Kopfweh, Fieber, Haut- und Schleimhautreizungen kann der Schimmel hervorrufen. Stark befallene Stellen sollten möglichst rasch gereinigt und desinfiziert werden. Wichtig ist, möglichst wenig oder gar keinen Staub aufzuwirbeln, da sich mit dem Staub die Sporen der Schimmelpilze verbreiten. Es ist auch möglich, die befallenen Bereiche übergangsweise abzudecken oder abzuschotten. Die bei der Sanierung anfallenden, mit Schimmelpilzen belasteten Abfälle können in Plastikbeuteln mit dem Hausmüll entsorgt werden.

Für das Desinfizieren von Schimmelkulturen eignet sich zum Beispiel 80-prozentiger Ethylalkohol (Ethanol) bei feuchten Flächen und 70-prozentiger Ethylalkohol bei trockenen Flächen. Für diese vorübergehenden Maßnahmen sollten Schutzhandschuhe, Mundschutz und Schutzbrille getragen werden, die in Baumärkten erhältlich sind. Außerdem sollte an die Feuer- und Explosionsgefahr bei Verwendung von Alkohol gedacht und deshalb gut gelüftet, nicht geraucht und offenes Feuer vermieden werden.
Im Einzelfall können auch professionelle Entfeuchtungsgeräte hilfreich sein. Trockene Wände sind die beste Vorsorge gegen Schimmelpilzbefall und die Basis für eine dauerhafte Sanierung. Um sich optimal für den Ernstfall vorzubereiten, rät die Württembergische insbesondere in hochwassergefährdeten Regionen zu folgenden Maßnahmen:

Anzeige

  • Vor dem Grundstückskauf bei der Gemeinde, der Wasserbehörde oder einem Wohngebäudeversicherer nach Hochwassergefahren erkundigen
  • Rechtzeitig bei Fachfirmen über vorbeugenden Überschwemmungsschutz informieren
  • Auf eine hochwertige Ausstattung in Wohnräumen im Untergeschoss verzichten
  • Elektrische Versorgungseinrichtungen und Heizanlagen in den oberen Geschossen installieren
  • Wetterbericht verfolgen und Ernst nehmen
  • Die wichtigsten Dokumente wie Geburtsurkunde, Krankenversicherungskarte, Kaufverträge und Versicherungsunterlagen griffbereit an einem sicheren Ort platzieren
  • Das Ausmaß des Schadens in Fotos festhalten, die erreichten Wasserstände markieren, Verluste und voraussichtliche Kosten des Schadens beziffern
  • Keine beschädigten Einrichtungsgegenstände wegwerfen, bevor sie vom Versicherer gesehen wurden

Zurich richtet Hotline ein

Vor dem Hintergrund der dramatischen Situation in den Hochwassergebieten hat die Zurich Versicherung ein Expertenteam gebildet, das sich darum kümmert, dass Kunden und Vermittlern in den betroffenen Regionen so schnell und unbürokratisch wie möglich geholfen wird.
Zurich-Kunden erreichen die Hochwasser-Hotline täglich von 7 bis 22 Uhr unter der Rufnummer: 0228-268 2668 oder 
per E-Mail: hochwasser@zurich.com

Anzeige