Versicherer werden immer aktiver in den Sozialen Medien, beobachtet Dr. Robin Kiera. Er hält das für einen guten Weg. Doch er warnt eindringlich davor, diese Bemühungen zu vernachlässigen. Geschieht das, drohe den Versicherern ein ähnliches Schicksal wie der Deutschen Bahn: „Irgendwie da; aber immer zu spät“, so Kiera.

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Versicherer, die jetzt ihre Vertriebe befähigen, auf Social Media die Kundenkontakte zu erhöhen, werden davon in gar nicht ferner Zukunft profitieren, ist sich Kiera sicher.

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Doch die Versicherer haben in Sachen Digitalisierung noch andere Baustellen als die Befähigung des Vertriebs. Das verdeutlichte eine Wutrede von Allianz-Chef Oliver Bäte. Aus Sicht von Kiera braucht die Versicherungswirtschaft eine Art ‚Flurbereinigung‘, um die zerklüftete IT-Landschaft, die bei vielen Versicherern anzutreffen ist, umzugestalten. Einen konkreten Lösungsansatz nennt er gegenüber Versicherungsbote ebenfalls: So berichtet Kiera von einem Familienunternehmer, der für jedes neue IT-System im Betrieb zwei Alt-Systeme abschalten lässt.

Neben den hausgemachten Problemen sind es aber vor allem regulatorische Herausforderungen, die Kosten verursachen und in den Vorstands-Etagen der Versicherer für Unmut sorgen. Kiera’s Eindruck: Die Compliance-Verantwortlichen der Versicherer treten zu oft als Nein-Sager auf. Auch hier plädiert Kiera für einen Wechsel im Mind-Set: Sie sollten besser darlegen, was geht, statt zu betonen, was nicht geht.

Doch Kiera verteilt im #Nachgefragt-Podcast auch Lob an die Versicherungsbranche. Die deutschen Versicherer würden eindrucksvoll zeigen, dass zu Nachhaltigkeit im Konzern mehr gehört als nur der Verzicht auf den Dienstwagen. Allerdings wünscht sich Kiera, dass die Versicherer bei der Kommunikation über ihre ESG-Ziele und deren Erreichen ebenso viel Einfallsreichtum beweisen würden, wie bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele.

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