Der Versicherer Ideal gilt als Erfinder der privaten Pflegerentenversicherung in Deutschland. In diesem Bereich ist das Berliner Unternehmen mit einem Anteil von gut 45 Prozent bis heute Marktführer. Schon früh sei die Ideal auf den Zug der Digitalisierung aufgesprungen, erklärt Ideal-Chef Jacobus. Dabei sei der Dreiklang aus Automatisierung, Industrialisierung und Digitalisierung zu dieser Zeit prägend gewesen.

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Im Bereich der Lebensversicherung setzt der Versicherer auf eine klassische Struktur. Das heißt, das Kapitalanlagerisiko liegt hier nicht beim Kunden, sondern wird vom Unternehmen getragen. Als Achillesverse beschreibt der Vorstandsvorsitzender der Ideal Versicherungsgruppe sehr selbstkritisch die Fond-Produkte. Hier sei der Zukauf von Expertise vonnöten gewesen.

Über die vergangenen Jahre hat sich die Gesellschaft stets mit den höchsten Überschussbeteiligungen am Markt präsentiert. Die Überschussbeteiligung stellt den Anteil der Beteiligung des Versicherungsnehmers an den Geschäften eines Versicherers dar. Die Höhe dieser Beteiligung hängt von der Struktur und den Erträgen aus der Kapitalanlage ab, erklärt Jacobus. Die guten Zahlen der vergangenen Jahr seien auf eine non-konformistische Kapitalanlage zurückzuführen. Das sei insbesondere durch den Einstieg in den Berliner Immobilienmarkt im Jahr 2003/04 gelungen.

Eine gute Prognosefähigkeit des Immobilienmarkts, den Jacobus als “transparentesten” von allen bezeichnet, ist nötig. Der allgemeine Zuzug in Großstädte sowie die Niedrigzinsphase 2007 bis 2009 seien ein paar der relevanten Faktoren für die Entwicklungen in Berlin gewesen. Aus der Kapitalanlage “Immobilie” eine Überschussbeteiligung entstehen zu lassen, dafür “brauchen Sie einen langen Atem”, erklärt Jacobus. Zu den Spitzenzeiten hatte der Versicherer 27 Prozent ihrer Buchwerte in Form von Immobilien. Die Partizipation an Miet- und Wertsteigerungspotenzial sei von unschätzbarem Wert gewesen.

Fazit:

Maximilian Beck und Rainer M. Jacobus haben viel darüber zu erzählen, wie aus der Ideal das wurde, was sie heute ist. Ihre Einsichten in den Berliner Immobilienmarkt seit den frühen 2000er Jahren sind hoch spannend und aufschlussreich, um das Thema Überschussbeteiligung besser zu verstehen.

Über den Podcast:

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Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

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