Auf die Beitragseinnahmen der privaten Krankenversicherer wirken unterschiedliche Faktoren ein. Das können beispielsweise sein:

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  • Kündigungen
  • Neuabschlüsse
  • Tarifwechsel innerhalb der PKV
  • Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung
  • Geburten und Todesfälle
  • Beitragsanpassungen (BAP)

Allerdings lässt sich aus den Geschäftsberichten der Versicherer nicht herauslesen, welchen Anteil diese Faktoren auf die jeweilige Prämienentwicklung der einzelnen Versicherer hat, so der aktuelle map-Report ‚Bilanz-Rating PKV‘. Insgesamt konnte die Branche 2020 ihre verdienten Bruttobeiträge auf 42,7 Mrd. Euro steigern. Das entspricht einem Zuwachs von 4,5 Prozent (Vorjahr: 3 %).

Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen verbuchten Concordia (11,9 %), Nürnberger (10,8 %), Arag (9,6 %) und VGH (9,3 %). Betrachtet man nur solche Versicherer, die über mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen verfügen, ergibt sich der Auswertung zufolge ein anderes Bild: Dann sind vor allem die Bayerische Beamtenkrankenkasse (7,1 %), HanseMerkur (5,78 %), HUK-Coburg (5,7 %), Axa (5,3 %) und Debeka mit 5,1 Prozent auf Wachstumskurs.

Aufwendungen für Vertragsabschlüsse kaum gesunken

Bei den Verwaltungskosten fiel die Steigerung mit 1,8 Prozent nur gering aus. Insgesamt beliefen sich die Verwaltungskosten aller Krankenversicherer damit auf 925,4 Mio. Euro. Die Verwaltungskostenquote ging von 2,22 auf 2,17 Prozent leicht zurück. Die niedrigste Verwaltungskostenquote findet sich bei der HUK-Coburg (0,90 %), gefolgt von der Debeka (1,36 %), R+V (1,56 %) und Alte Oldenburger (1,66 %). Werte von unter zwei Prozent wiesen auch Landeskrankenhilfe, Axa, VRK, HanseMerkur und UKV aus.
Die Abschlusskostenquote ist im Durchschnitt ebenfalls gefallen, von 6,41 auf 6,29 Prozent, so der map-Report. Bei der Mehrheit der Unternehmen sinkt auch der Abschlusskostensatz. Doch längst nicht überall. „Es gibt aber nach wie vor Anbieter, die den Bestandsabrieb trotz steigender Abschlussaufwendungen nicht stoppen konnten. Trotz Deckelung der Abschlusskosten und offenbar schwachem Neugeschäft sind die Aufwendungen für Vertragsabschlüsse in den vergangenen Jahren kaum gesunken“, konstatiert der map-Report.

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Der 129 Seiten umfassende map-report Nr. 920 „Bilanzrating Private Krankenversicherung 2020“ kann bei Franke und Bornberg bestellt werden. 26 Kennzahlen werden darin analysiert und für rund 30 Unternehmen wurden Einzelauswertungen durchgeführt. Die Analyse und Bewertung von Bilanzkennzahlen erlaubt aber keine Rückschlüsse auf Service, Beratung, Betreuung oder Beitragsentwicklung. Dafür ist das umfassende „PKV-Rating“ von Franke und Bornberg geeigneter. Dessen Neuauflage ist für Oktober 2021 vorgesehen.

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