Welche Spuren die Corona-Pandemie bereits heute bei den deutschen Versicherern hinterlassen? Dem wollte die „Elefanten-Runde“ auf der diesjährigen virtuellen DKM nachspüren. Die Ergebnisse dieser Fragerunde sind schnell nacherzählt und lassen sich größtenteils auch auf weitere Versicherer übertragen.

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So sieht Dr. Patrick Dahmen (Vorstand HDI Lebensversicherung AG) am ehesten das Neugeschäft unter Druck und hat sich für dieses Jahr „Schadenbegrenzung“ auf die Fahnen geschrieben. Bei Axa verzeichnet man im Industriegeschäft gar eine leichte Nachfrage-Steigerung, während man im Privatkundengeschäft „Federn lassen musste“, wie Vorstandsmitglied Dr. Nils Reich sagte. Bei Allianz fielen die Zahlen in den Segmenten bisher unterschiedlich aus. So würde sich die klassische bAV „sehr schwierig“ gestalten, so Dr. Andreas Wimmer (CEO Allianz Lebensversicherung AG). Bei der Einkommensvorsorge seien die Ergebnisse aber „sehr stabil“.

Sind die Versicherer also bisher mit einem ‚blauen Auge’ durch die Krise gekommen? Zumindest mit Blick auf den Betriebsschließungs-Komplex fällt die Antwort der Versicherer differenzierter aus.

Dr. Nils Reich (Axa) betonte, dass man als Branche zwar in der Pflicht sei, einen Beitrag zu leisten. Doch der Anspruch, dass eine Betriebsschließungsversicherung die Lösung für eine Pandemie sei, wäre nicht zu erfüllen.
Gleichwohl gab Reich zu Protokoll, dass es während der Corona-Pandemie mehr positives Kundenfeedback gegeben hätte, als jemals zuvor. Die Hilfsangebote seien von vielen Kunden angenommen wurden. Auch Patrick Dahmen äußerte sich ähnlich und betonte, dass HDI mit der Leistungszusage aus dem März/April vor allem die Partnerschaft zu Maklern stärken wollte.

Ganz so versöhnlich wollte Jacobus die Wortmeldungen seiner Kollegen aber nicht stehen lassen. Die Bedingungswerke seien bei vermeintlichen Nebenrisiken relativ unklar formuliert worden, konstatierte Jacobus mit Blick auf die BSV-Debatte. „In der Außenwirkung der Versicherer machen Politiker keinen Unterschied zwischen den Sparten“, so der Vorstandsvorsitzende der Ideal. „Die Urteile treffen uns in der Außenwirkung alle“, fasste Jacobus zusammen.

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Sowohl Axa als auch HDI haben nach der 1. Corona-Welle ihre BSV-Bedingungen insoweit klargestellt, als das nun der versicherte Betrieb konkret aufgrund von COVID-19-Erkrankungen geschlossen werden muss, um Leistungen aus dem Vertrag zu erhalten.

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