Die Zahl der dauerhaft abhandengekommenen PKW ist 2019 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen: 16.431 Fahrzeuge kamen demnach dauerhaft abhanden. Weit höher ist hingegen die Zahl der PKW, die insgesamt zur Fahndung ausgeschrieben wurden: Dies betraf sogar 33.340 Autos (-0,5 Prozent). Das geht aus der aktuellen Statistik des Bundeskriminalamtes hervor. „Dauerhaft abhanden“ bedeutet, dass die Fahrzeuge über den Jahreswechsel hinaus im Informationssystem der Polizei (INPOL) zur Sachfahndung ausgeschrieben waren.

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Damit ist im zweiten Jahr in Folge die Zahl der entwendeten Pkw laut Kriminalstatistik gesunken. Die Zahlen sind nicht identisch mit jenen der Versicherungswirtschaft, weil dort nur versicherte Diebstähle erfasst werden. Doch auch hier gibt es einen positiven Trend: 14.229 PKW wurden den Versicherern als gestohlen gemeldet, wie das Bundeskriminalamt mit Verweis auf den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 1994.

Eine deutliche Zunahme gibt es hingegen bei der Zahl der unterschlagenen Fahrzeuge. Im Jahr 2019 wurden von den 16.431 dauerhaft abhandenen PKW 2.265 durch Unterschlagung entwendet, berichtet das BKA (Vorjahr: 1.994 PKW). Das entspreche einen Anteil von 13,4 Prozent.

Gemeint ist mit "Unterschlagung" zum Beispiel, wenn ein Auto bei einer Verleihfirma wie Sixt ausgeliehen und nicht zurückgebracht wurde. Oder wenn das Auto eines Geschäftspartners einfach nicht zurückgegeben wird, nachdem es dem Täter freiwillig überlassen wurde. Da die Kriminellen oft im Besitz eines Originalschlüssels und der Fahrzeugpapiere seien, falle es ihnen leichter das Gefährt ins Ausland zu transferieren, berichtet die Behörde.

Deutsche Modelle besonders gern geklaut

Blickt man darauf, welche Automarken besonders häufig entwendet werden, zeigt sich eine Dominanz deutscher Hersteller. In absoluten Zahlen bleibt VW Spitzenreiter bei den dauerhaft abhandengekommenen PKW: 2.743 Volkswagen blieben dauerhaft verschollen. Es folgen Audi mit 2.119 PKW, Mercedes mit 1.948, BMW mit 1.869 und Ford mit 995 Autos (siehe Tabelle).

Dauerhaft abhandengekommene PKW nach FahrzeugherstellernBKA / INPOL - Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2019

"Im Jahr 2019 entfielen 52,8 Prozent der Fahndungsnotierungen zu dauerhaft abhandengekommenen PKW auf Fahrzeuge der deutschen Hersteller VW, Audi, Mercedes und BMW (8.679 PKW)", berichtet das Bundeskriminalamt im Lagebericht. Damit sei der Anteil dieser Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr zwar gesunken (2018: 56,4 Prozent), liege aber immer noch deutlich über dem Anteil dieser PKW am Gesamtzulassungsbestand (44,3 Prozent).

Positiv ist immerhin aus Sicht der betroffenen Hersteller, dass bei den Spitzenreitern VW und dem Drittplatzierten BMW die Zahl der Fahndungsnotierungen im Berichtsjahr deutlich sank: bei den Wolfsburgern um -12,3 Prozent und bei den Münchenern gar um -14,1 Prozent gegenüber 2018. Bei Audi und Mercedes verblieben die Zahlen etwa auf Vorjahres-Niveau.

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Fahrzeugmodelle in Verhältnis zu laufendem Fahrzeugbestand

Blickt man auf die Belastungszahlen: Die Zahl der dauerhaft abhandengekommenen PKW je 100.000 Zulassungen, sortiert sich das Feld aber neu. Hier hatte Land Rover 2019 mit 169 Fahrzeugen je 100.000 PKW deutlich die Nase vorn (Vorjahr 192), gefolgt von Porsche mit 121 PKW (Vorjahr: 130), Mazda mit 106 (Vorjahr: 120), BMW mit 57 (Vorjahr: 67) und Mitsubishi mit 39 (Vorjahr: 36).