„Die seit der Finanzmarktkrise verloren gegangenen deutschen Anleger in die Aktie sind wieder zurückgekehrt“, kommentiert Franz-Josef Leven, Direktor des Aktieninstituts, die im Auftrag des Deutschen Aktieninstituts von TNS-Infratest erhobenen Zahlen. „Von einer endgültigen Stabilisierung der Aktionärszahlen sollten wir allerdings noch nicht sprechen“, warnt Leven vor zu viel Euphorie.

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Überproportional hat auch die Zahl der Belegschaftsaktionäre zugenommen, die seit 2009 um mehr als 700.000 gestiegen ist. „Nicht nur als Instrument der Vermögenspolitik in Arbeitnehmerhand, sondern auch als Einstieg in die Aktienanlage ist die Belegschaftsaktie unverzichtbar“, sagt Leven.

Für die Zunahme der Zahl der Aktienbesitzer sind nach Auffassung des Aktieninstituts zwei Faktoren entscheidend. „Angesichts der weiterhin ungelösten Staatsschuldenkrise in Europa wird die Aktie als Sachwert geschätzt“, so Leven. Attraktiv seien zudem Dividendenrenditen von rund vier Prozent, während mit festverzinslichen Anlageformen erstklassiger Schuldner meist noch nicht einmal ein Inflationsausgleich erzielt werden könne.

Der Vergleich mit zahlreichen anderen Ländern, die deutlich höhere Aktionärszahlen aufweisen, zeige allerdings das Potenzial auf, das es in Deutschland noch zu heben gelte. Deswegen müsse auch die Politik ihren Beitrag leisten, die Attraktivität der Aktie als Instrument der privaten Altersvorsorge und als Produktivkapital in Arbeitnehmerhand zu stärken.

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„Die Diskussion um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ist völlig kontraproduktiv für die Aktienakzeptanz“, erklärt Leven. Auch wäre es wichtig, in Deutschland dem Vorbild anderer europäischer Länder zu folgen und die steuerliche Förderung der Belegschaftsaktie weiter auszubauen. „Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Verbreitung der Mitarbeiteraktie und der Höhe der Fördersätze“, erklärt Leven. Diesen müsse auch die Politik erkennen und danach handeln.

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