Wer heute an die Zukunft denkt, blickt oftmals mit Sorgen auf den Wohlstand im Alter. Denn der wird immer schwieriger zu erreichen beziehungsweise zu erhalten. Die Rentenquote in Deutschland sinkt und sinkt und wird in einigen Jahren nur noch rund 40 Prozent des letzten verfügbaren Einkommens betragen. Dazu kommt, dass die rechnerische (also theoretische) Höchstrente bei 3.154 Euro im Monat so gut wie niemand erreicht. Daher ist (außer in bestimmten Ausnahmefällen bei Unternehmern und/oder Erben) für so gut wie alle Menschen in Deutschland nahezu unabdingbar, privat für das Alter vorzusorgen. Und damit sind auch Finanzberater regelmäßig gefragt, für ihre Kunden sinnvolle Strategien zur Ruhestandsabsicherung zu entwerfen.

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Thorsten Mohr, Portfoliomanager der Dachfonds „ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio“ (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992) und „ARGENTUM Performance Navigator“ (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1)Argentum AM

Eine Möglichkeit dafür sind Dachfonds. Diese kombinieren bekanntlich eine Reihe an Eigenschaften, die für Anleger interessant sein können. Durch die Investments in verschiedene Zielfonds kann der Fondsmanager des Dachfonds die fokussierten Marktsegmente mit den jeweils attraktivsten Fonds abdecken.

Die Diversifikation von Vermögenswerten über Anlageklassen, Regionen und Sektoren hinweg schützt die allokierten Gelder bei Abschwüngen vor einer allzu harten Landung wie bei einem Klumpenrisiko und eröffnet verschiedene Ertragsmöglichkeiten, wenn die Märkte wieder steigen. Auf diese Weise kann durch Dachfonds praktisch jedes Rendite-Risikoprofil dargestellt werden.

Übergeordnete Risiken für die einzelnen Anlageklassen, Themen und Regionen erkennen

Aktives Management ist das Stichwort. Wer sich sehr nah und ohne Scheuklappen am Markt positioniert, kann auf bestimmte Ereignisse so schnell wie möglich reagieren – sowohl auf positive als auch auf negative. Das hilft dabei, bei Verwerfungen auf Kurs zu bleiben und dann schnell wieder durchzustarten, wenn sich die Märkte bessern. Diese Geschwindigkeit sichert sich der Dachfondsmanager und kann mit einem Klick alle Umschichtungen vornehmen.

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Durch das aktive Management ist es auch möglich, im Rahmen der Strategic Asset Allocation übergeordnete Risiken für die einzelnen Anlageklassen, Themen und Regionen zu erkennen und diese bestmöglich untereinander in Einklang zu bringen. Und genauso lassen sich innovative Investmentstrategien sehr gut miteinander kombinieren, sodass durch eine Investition in einen Dachfonds für einen Anleger zahlreiche Möglichkeiten eröffnet werden, sich an Zukunftsthemen zu beteiligen, aber eben auch sichere, eher traditionelle Assetklassen zu nutzen, beispielsweise Value-Aktien oder Rohstoffe.

Dachfonds-Strategie als lebensbegleitende Strategie

Das bedeutet: Dachfonds eröffnen für Anleger die Möglichkeit, sich mit einem Investment den Zugang zu mehreren Anlagekonzepten zu verschaffen, um auf diese Weise die eigene Diversifikation professionell und zielgerichtet voranzutreiben, ohne sich dabei vom Prinzip Hoffnung leiten lassen zu müssen. Das ist gerade mit Blick auf den Ruhestand interessant, indem eine Dachfonds-Strategie als eine Art lebensbegleitender Strategie umgesetzt wird. Das kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen: Eine 40-jährige Person investiert einen Sockelbetrag in einen offensiv orientierten Dachfonds und zahlt regelmäßig weitere Beiträge in den Dachfonds ein. Angenommen, die Person möchte mit 66 Jahren in Rente gehen und benötigt dann zur Aufstockung der gesetzlichen Rentenzahlungen regelmäßig Gelder aus seiner Vermögensverwaltung. Daher kann die Anlagestrategie beispielsweise im Alter von 62 Jahren umgestellt werden, indem das aufgebaute Vermögen aus dem offensiven Dachfonds gesichert und in ein eher defensives Konzept überführt wird. Das reduziert das Downside-Risiko kurz vor Eintritt in die Rente, wenn das Geld wirklich gebraucht wird.

Verschiedene Anlagestrategien für Entnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten

Diese dynamische Strategie kann dann im Ruhestand fortgesetzt werden, indem nicht zum Renteneintritt das gesamte Vermögen ausgezahlt, sondern ein Entnahmeplan errichtet wird. Aus einem Entnahmeplan geht hervor, zu welchem Zeitpunkt welches Kapital zur Verfügung stehen muss – und wie die freien Gelder eingesetzt werden müssen, um so lange wie möglich über Kapital verfügen zu können. Das sichert auch ein längeres Leben finanziell ab. Ein professioneller Entnahmeplan kann beispielsweise drei Ebenen besitzen. Aus einem Teil werden die kurzfristig benötigten Ausschüttungen realisiert, ein weiterer wird mit einem mittleren Horizont für den Verbrauch angelegt, der dritte beispielsweise mit Blick auf die Erben, einen gemeinnützigen Zweck oder eben die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Das bedeutet, dass verschiedene Anlagestrategien eingesetzt werden, um zu verschiedenen Zeitpunkten Vermögen abschöpfen zu können, aber zugleich das verfügbare Vermögen so lange wie möglich zu erhalten.

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Auch steuerlich bieten Dachfonds viele Vorteile. Das erhöht die Vermögensmasse für den Ruhestand. So werden die Kosten des Dachfonds jeden Tag anteilig vom Inventarwert abgezogen. Damit drücken sie direkt den zu versteuernden Gewinn für den Anleger. Der Dachfonds kann im Hinblick auf die steuerlichen Freistellungen im Rahmen des Investmentsteuerreformgesetzes täglich die Aktienquoten aus den Zielfonds nehmen und zu einer Gesamtaktienquote zusammenfassen. Das reduziert die Steuerlast, denn laut dem Steuergesetz sind 30 Prozent aller Gewinne aus Aktienfonds steuerfrei. Und Umschichtungen sind innerhalb des Dachfonds steuerfrei. Das bedeutet, es kommt zu einem aufgeschobene Steuereffekt und nicht wie bei Vermögensverwaltungen oder Fondsvermögensverwaltungen einen Steuerabzug bei jeder Reallokation.

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