Ob zerstörerische Sturzfluten im Ahrtal oder auch schwere Hagelstürme: Nie zuvor zahlten deutsche Versicherer so viel Geld für Schäden durch Naturgefahren wie im vergangenem Jahr. Besonders betroffen ist davon die Wohngebäude-Sparte. Und während die Nachfrage nach Wohngebäude-Tarifen mit Elementarschutz ansteigt, sehen sich einige Versicherer zu Prämienanpassungen gezwungen.

Anzeige

Das geht aus einer ‚Blitzumfrage‘ des Versicherungsmagazins hervor. Demnach ist bei folgenden Anbietern mit teilweise deutlichen Prämiensteigerungen zu rechnen:

  • R+V Versicherung: Beitragssteigerungen im Wohngebäude -Bereich werden mit 9,5 bis 13,5 Prozent angegeben.
  • Alte Leipziger: Beitragssteigerungen über 12 Prozent werden etwa ein Drittel der AL-Kunden treffen.
  • Signal Iduna: Der Versicherer erwartet für „eine Reihe von Kunden“ Preiserhöhungen zwischen 9 und 10 Prozent.

Auch, wer sein Gebäude bei Axa oder HDI versichert hat, muss laut Versicherungsmagazin-Umfrage mit „erheblich höheren Beiträgen“ rechnen. Konkretere Angaben machten die Versicherer dem Magazin zufolge nicht.

Elementarschäden sind kein Preistreiber

Doch die eingangs erwähnten verstärkten Elementarschäden und Folgen von Naturereignissen dürften sich noch gar nicht auf die Prämienkalkulation auswirken. Was also treibt die Preise in der Wohngebäudeversicherung? Laut Umfrage sind es vor allem die gestiegenen Baupreise und Löhne, die sich als Kostentreiber entpuppen. Die DEVK gibt deren Anteil an der Prämien-Erhöhung mit 5,5 Prozent an.

Dass kletternde Baupreise eine Neukalkulation nach sich ziehen könnten, schrieb der GDV in der Dezember-Ausgabe von ‚Makro und Märkte kompakt‘. Dort heißt es: „In der Sachversicherung spielen anziehende Baupreise eine wichtige Rolle. Veränderte Schadenaufwendungen und damit verbunden eine Anpassung der langfristigen Schadenerwartungen führen dann in der Regel zu einer Neukalkulation.“

Anzeige

Der Wohngebäudeversicherungsmarkt könnte sich allerdings noch grundlegender verändern. Nämlich dann, wenn sich das Opt-Out-Modell des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) durchsetzt. Die Versicherer erneuerten ihre Forderung danach erst kürzlich auf ihrer Jahresmedienkonferenz (Versicherungsbote berichtete).

Anzeige