Hintergrund: Kennzahlen für 2020 zeigen den "Ist-Stand" vor Unwettertief Bernd. Bedeutet doch das darauffolgende Jahr 2021 für die deutsche Versicherungswirtschaft einen traurigen Rekord: 12,5 Milliarden Euro mussten die Versicherer für Schäden durch Naturgefahren zahlen (Versicherungsbote berichtete). 2020 aber gab sich milde: Schwere Unwetterkatastrophen waren damals nicht zu beklagen. So wirtschaftete die Branche auch auskömmlich – nur sechs Versicherer wiesen eine Combined Ratio (CR) über 100 Prozent aus und konnten demnach Schadenaufwendungen und weitere Kosten nicht durch Prämieneinnahmen decken. Hingegen schrieben 44 Versicherer schwarze Zahlen.

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2020: bester Schaden-Kosten-Wert

Das wirkte sich auch auf die durchschnittliche Combined Ratio über 50 Versicherer hinweg aus – sie sank von 93,79 Prozent auf 89,50 Prozent. Das ist der beste Schaden-Kosten-Wert des Erhebungszeitraums 2015 bis 2020. Schon der Kontrast zum Sechs-Jahres-Schnitt aber zeigt, dass milde Jahre für die Wohngebäudeversicherer eher die Ausnahme denn die Regel sind. Denn bildet man Durchschnittswerte der Jahre 2015 bis 2020, schreiben schon 21 Versicherer rote Zahlen und erwirtschaften für die Combined Ratio einen kritischen Wert über 100 Prozent.

Und trotz des milden Jahres 2020 stiegen auch Schadenaufwendungen auf einen Rekordwert: Sie lagen bei durchschnittlich 103,92 Mio. Euro je Versicherer und damit 20,1 Mio. Euro höher als noch 2015. Neben der Belastung durch Leitungswasserschäden erklärt sich dies durch die immer teurer werdende Haustechnik aufgrund der Digitalisierung der Haustechnik.

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Versicherungsbote stellt die Schaden-Kosten-Sieger 2020 vor

Wer aber hat in 2020 die besten Schaden-Kosten-Quoten vorzuweisen? Dies wird in unserer aktuellen Bildstrecke vorgestellt. Zahlen sind dem "Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2015-2020" der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen, der 95 Prozent des Marktes abdeckt. Hierfür wurden BaFin-Berichte sowie das Statistische Jahrbuch des Branchenverbandes GDV ausgewertet, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Das Analyse-Instrument kann kostenpflichtig auf der Webseite der Leipziger Experten bestellt werden.