Die Allianz Deutschland hat ihre Halbjahreszahlen für 2019 vorgelegt. Der Versicherer konnte sich vor allem über gesteigerte Umsatzzahlen in allen Versicherungssparten freuen. So kletterten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 15,0 Prozent auf 22,0 Milliarden Euro. Die gestiegenen Einnahmen habe das Münchener Unternehmen verbesserten Zahlen in allen drei Bereich zu verdanken.

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Allianz-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Das operative Ergebnis steigt um 6,7 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro
  • Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 15 Prozent auf rund 22 Milliarden Euro
  • Die Beiträge im Vorsorgegeschäft stiegen um 24,8 Prozent auf rund 13,6 Milliarden Euro
  • Krankenversicherer steigert Beiträge um 2,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro
  • Schaden- und Unfallversicherung legt bei den Beiträgen um 2,4 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zu
  • Die Schadenkostenquote steigt auf 97,6 Prozent

„Diese guten Zahlen sind das Ergebnis unserer Wachstumsstrategie mit dem zentralen Fokus auf Kundenorientierung“, sagt Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland. Insbesondere die Verbindung von einfachen und digitalen Angeboten mit traditionellen Stärken würden bei den Kunden gut ankommen. Deshalb schraubt der Münchener Versicherer auch an weiteren digitalen Angeboten. Dazu zählt unter anderem die Bezahl-App „Pay&Protect“. Aber auch die digitalen Spielzeuge der Konzernmutter wie etwa der europäische Directversicherer "Allianz Direct" und die Finanzplattform "Iconic Finance" könnten der Deutschland-Tochter in Zukunft helfen.

Das operative Ergebnis wuchs um 6,7 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis vergrößerte sich um sechs Millionen Euro auf 792 Millionen Euro. Für das restliche Geschäftsjahr rechne das Unternehmen mit stabilen Zahlen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

PKV verliert deutlich

Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung legten um 24,8 Prozent zu und liegen nun bei 13,57 Milliarden Euro. Gleichzeitig fiel das operative Ergebnis um 4,1 Prozent auf 567 Millionen Euro. Hier sei das operative Ergebnis im Vorjahreszeitraum von einem positiven Sondereffekt beeinflusst worden. Die Neu- und Mehrbeiträge konnten um 41,4 Prozent gesteigert werden. Dabei hätte sowohl das Privat- als auch das Firmenkundengeschäft deutlich im zweistelligen Bereich zugelegt. Bereits im letzten Jahr hatte der überwiegende Teil der Neukunden auf die von Zinsgarantien-befreiten Policen wie etwa die Rente „Perspektive“. Dieses Produkt werde seit dem Frühjahr 2019 auch in Italien an den Mann oder die Frau gebracht. Beim Geschäft mit Unternehmenskunden werde verstärkt auf die digitale Plattform FirmenOnline gesetzt. Inzwischen seien auf dem Online-Portal zur betrieblichen Altersvorsorge mehr als 5.000 Nutzer aktiv.

Allianz legt beim Umsatz in allen Sparten zu

Die eingenommenen Beiträge in der Krankenversicherung stiegen um 2,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Besonders die Zusatzversicherung habe gute Zahlen beim Neugeschäft geliefert. Hier habe der Versicherer vor allem mit der Pflegezusatzversicherung punkten können. Einen wichtigen Anteil dürfte Schauspieler Dieter Hallervorden gespielt haben, der für die Pflege-Kampagne als Aushängeschild gewonnen werden konnte. Insgesamt habe das Neugeschäft 8,9 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. Auch die betriebliche Krankenversicherung (bKV) habe gute Zahlen geliefert.

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Im Geschäft mit Krankenvollversicherungen gehört der blaue Riese zu den Bestandsverlierern 2018. Denn trotz der kontinuierlich steigenden Bruttozugänge musste der Versicherer einen Nettoverlust von 10.615 Vollversicherten beklagen. Das geht aus Zahlen des Ratinghauses Assekurata hervor. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das operative Ergebnis im Bereich Kranken schwächelt. Während im Vorjahr noch 112 Millionen Euro zu Buchen standen, waren es für das erste Halbjahr 2019 nur noch 90 Millionen Euro. Das ist ein Minus von 19,9 Prozent.

Elementarschäden drücken Ergebnis

Die Komposit-Sparten legten beim Umsatz um 2,4 Prozent auf jetzt 6,7 Milliarden Euro zu. Insbesondere mit der Autoversicherung und dem Firmengeschäft habe der Versicherer punkten können. Seit dem Jahresbeginn ist die Allianz Deutschland zudem Gesellschafter der ADAC Autoversicherung. Diese hatte rund 650.000 Policen in den Bestand gespült. Zudem seien fast 100 Mitarbeiter vom bisherigen ADAC-Partner Zurich zur Allianz gewechselt. Belastet wurden die guten Zahlen durch Unwetterschäden im März und rund um Pfingsten. Diese ließen die Aufwendungen für Elementarschäden kräftig ansteigen. Insgesamt habe das Unternehmen ihren unwettergeschädigten Kunden 273 Millionen Euro ausgezahlt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 392 Millionen Euro.

Trotz der angeschobenen digitalen Projekte möchte der Versicherer in Deutschland weiterhin auf Vermittler aus Fleisch und Blut setzen. Schließlich hätten die Agenturen in Deutschland ihre Vertriebsleistung im ersten Halbjahr 2018 erneut steigern können. „Unsere Kunden erwarten von uns digitale, einfache und transparente Angebote und Services. Sie schätzen aber auch die persönliche Hilfe, gerade im Notfall, und die Empathie, die ihnen unsere Mitarbeiter und Vertreter entgegenbringen.“, betonte Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland.

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Deshalb werde der Versicherer die Digitalisierung ihrer Agenturen beschleunigen. Dazu gehören unter anderem der Webauftritt, die Social-Media-Präsenz, die Online-Terminierung, die Remote-Beratung und die Online-Bewertung. Beim Thema Digitalisierung sieht sich der Versicherungsriese auf dem richtigen Weg. „Es freut mich sehr, dass wir nach dem erfolgreichen Start der neuen Internetseite im April nun auch die neuen Homepages unserer Vertreter integrieren und eine gemeinsame Plattform schaffen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende. Auch die Kundenportale „Meine Allianz“ und das „Allianz Vorteilsprogramm“ sollen auf die gemeinsame Plattform umziehen.

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