Im Januar 2019 hatte die Allianz Deutschland den Direktversicherer Allsecur an die Konzernholding Allianz SE verkauft. Der Online-Versicherer war ursprünglich als Allianz24 gestartet, später aber auf Allsecur umbenannt worden.

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Direkt nach der Übernahme der Allsecur im Frühjahr war darüber spekuliert worden, dass der deutsche Direktversicherer die gemeinsame IT-Basis für den neuen europäischen Online-Versicherer bilden könnte. Schließlich soll das neue Digital-Baby spätestens im November 2019 starten. Ziel sei es, die diesjährige Wechselsaison im wichtigen deutschen Markt der Autoversicherung zu nutzen. Im besten Falle werde der digitale Versicherer deshalb bereits im Oktober startbereit sein.

Nun vermeldet der Konzern die Umfirmierung der Allsecur. So solle der deutsche Direktversicherer ab Herbst den Namen Allianz Direct Versicherungs-AG tragen. „Der Name und die Corporate Identity werden sich ändern, die Verträge der aktuellen Allsecur-Kunden bleiben jedoch durch das Rebranding unverändert“, heißt es in einer Unternehmensmeldung. In Summe hatte der Versicherer rund 750.000 Verträge im Bestand.

Parallel zum Start in Deutschland solle der Anbieter, der seinen Sitz in München am Ostbahnhof hat, auch in Niederlanden freigeschaltet werden. Auch dort soll dafür die Marke Allsecur geopfert werden. Im kommenden Jahr solle Allianz Direct auch in Italien und Spanien angreifen. Während in Italien dann die Genialloyd verschwinden soll, werde in Spanien die Fenix Directo umfirmieren. Geplant sei aber ein Versicherer, der in ganz Europa und sogar weltweit die gleichen Policen online vertreibe.

Eine wichtige Grundlage für den neuen Anbieter sind international einheitliche Policen. Die Produkte sollen deutlich einfacher sein und problemlos online abgeschlossen werden können. Dafür braucht es aber eine einheitliche Software. Diese solle auch eine schnelle Schadensbearbeitung sicher stellen. So sollen 90 Prozent der Schäden innerhalb eines Tages beglichen werden.

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Kostenseitig macht sich der Konzern keine Illusionen für den Start. „Es ist normal, dass Allianz Direct in der Ausbauphase eine höhere Kostenquote hat“, sagte Allianz-Finanzchef Giulio Terzariol im Rahmen der Vorstellung der Halbjahres-Zahlen. Demnach ginge Terzariol davon aus, in den ersten zwei bis drei Jahren eher im roten Bereich zu wirtschaften. Die Schaden-Kosten-Quote dürfte bei 100 oder darüber liegen. Erst nach vier bis fünf Jahren sei ein Plus eingeplant.

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