Allianz Mutterkonzern übernimmt deutschen Direktversicherer

Das neue Flaggschiff der Allianz für den europäischen Online-Vertrieb solle den Namen "Allianz Direct". Der Direktversicherer soll bereits Ende 2019 mit Autoversicherungen an den Start gehen. Das verkündete Digitalvorstand Iván de la Sota im Februar in einem Interview. Zunächst solle das neue Digital-Baby in Deutschland, den Niederlanden, Italien und Spanien agieren. Geplant sei aber ein Versicherer, der in ganz Europa und sogar weltweit die gleichen Policen online vertreibe. Der Sitz der neuen Gesellschaft soll zunächst in München am Ostbahnhof sein.

Für die einheitliche Datenbasis könnte der deutsche Direktversicherer Allsecur die Basis bilden. Denn der 1999 gegründete Online-Versicherer ist seit Januar 2019 unter dem Dach der Allianz SE beheimatet. Damit sind die rund 750.000 Verträge von der Allianz Deutschland in den Bestand des Mutterkonzerns übergegangen. Die Allsecur soll die Grundlage für eine gemeinsame IT-Basis bilden, schreibt das "Handelsblatt"

Ziel sei es, mit dem neuen Anbieter international einheitliche Policen zu bauen. Die Produkte sollen deutlich einfacher sein und problemlos online abgeschlossen werden können. „Das neue Konzept heißt schlicht Einfachheit. Noch sind unsere Produkte viel zu kompliziert“, sagt der Spanier. Und zwar mit Blick auf alle Tarife des Versicherers, nicht nur den Direktvertrieb. Geplant seien einfache Produkte, die leicht online abgeschlossen werden können.

Entstehen sollen Tarife, die ein „ganz neues Design haben“. So habe man Kunden befragt, was sie an Versicherungen am meisten störe. Bei den Antworten werde der Preis immer genannt, „Komplexität auch, aber ganz wichtig waren unbezahlte Schäden“. Deshalb wolle man Deckungskonzepte ausweiten und Ausschlussklauseln minimieren; und „klar sagen, was in der Police nicht enthalten ist“.

Der Konzern rechne damit, dass sich dadurch auch die Arbeit auf vielen Ebenen verbessern ließe. „Insgesamt wird unsere neue Produktphilosophie übergreifend wirken, unabhängig vom jeweiligen Vertriebskanal“, so de la Sota.