Vor ein paar Tagen hatte bereits die Allianz SE die Halbjahreszahlen für 2021 veröffentlicht und konnte dabei sogar die Erwartungen von vielen Analysten übertreffen. Beim Umsatz konnte der Konzern um 3,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro zulegen. 6,7 Milliarden Euro betrug der operative Gewinn von Januar bis Juni. Das ist ein Plus von 36,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Stimmung wird aktuell leicht getrübt durch die jüngsten Anschuldigungen an die Investment-Tochter AGI.

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Allianz rutscht beim Umsatz ab

Bei der Allianz Deutschland sehen die Zahlen zum Halbjahr für 2021 verhältnismäßig zum Konzern etwas schwächer aus. Der Versicherer musste sinkende Umsatzzahlen verbuchen. So sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro. Der Rückgang war hauptsächlich auf den Bereich Leben zurückzuführen. Hier hatte der Versicherer unter anderem die Konditionen bei bestimmten Einmalbeitragsprodukten angepasst. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

Doch auch die anhaltende Pandemie sowie die verheerendem Hochwasser in zahlreichen Regionen in Deutschland machten dem Unternehmen zu schaffen. So verursachten Elementarschäden im ersten Halbjahr Aufwendungen in Höhe von netto 345 Millionen Euro. „Die momentane Situation ist weiterhin eine enorme Belastungsprobe – zuallererst natürlich für die Betroffenen und ihre Familien, aber auch für die zahlreichen Helferinnen und Helfer“, sagt Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG.

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Das operative Ergebnis kletterte um 7,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis wuchs von 544 Millionen Euro auf 838 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 54,1 Prozent. Ein wichtiger Punkt für die gestiegene Produktivität ist auch die verbessert Vertriebsleistung im Agentur- und Bankenvertrieb. Denn diese lag in den ersten sechs Monaten sogar über der ersten Hälfte des Rekordjahrs 2019.

Allianz-Ergebnisse in der Übersicht

Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung sackten um 14,2 Prozent ab und liegen nun bei 11,83 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte die Allianz in diesem Bereich noch um 1,6 Prozent zulegen können. Gleichzeitig stieg das operative Ergebnis um 13,3 Prozent auf 602 Millionen Euro. Der Versicherer hatte in diesem Jahr zahlreiche Neuerungen in der privaten und betrieblichen Vorsorge auf den Weg gebracht. Diese beschäftigen sich mit "Lösungen mit zeitgemäßen Garantien". Übersetzt heißt das, dass der Lebensversicherer nur noch verminderte Garantien anbietet. Je nach Kundenwunsch liegen die Garantien am Ende der Ansparphase auf einem Niveau von mindestens 90, 80 oder 60 Prozent der gezahlten Beiträge.

„Wir setzen die Strategie fort, die Angebote konsequent so zu verändern, dass sie zu den Kundenbedürfnissen und den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen“, erläutert Röhler. Diese Angebote werden nach Aussagen des Unternehmens gut angenommen. Inzwischen liege der Anteil von kapitalmarktnahen Produkten und Risikoprodukten am Neugeschäft bei etwa 50 Prozent. Auch der Anteil kapitalmarktnaher Produkte im Einmalbeitragsgeschäft sei gewachsen. In anderen Teilen des Einmalbeitragsgeschäfts gab es dagegen herbe Einbußen.

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Allianz-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Das operative Ergebnis steigt um 7,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro
  • Die Beitragseinnahmen verminderten sich um 8,5 Prozent auf rund 20,5 Milliarden Euro
  • Die Beiträge im Vorsorgegeschäft fielen um 14,2 Prozent auf rund 11,83 Milliarden Euro
  • Krankenversicherer steigert Beiträge um 4,1 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro
  • Schaden- und Unfallversicherung verliert bei den Beiträgen um 0,3 Prozent auf 6,72 Milliarden Euro

Die eingenommenen Beiträge in der Krankenversicherung stiegen um 4,1 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis hatte die APKV zuletzt herbe Verluste hinnehmen müssen. So rutschte der Wert in den ersten sechs Monaten 2020 um 43,3 Prozent auf 53 Millionen Euro ab. In diesem Jahr sieht es dagegen deutlich besser aus. Denn das erste Halbjahr 2021 ist das stärkste Neugeschäft-Halbjahresergebnis in der Geschichte des Unternehmens.

Beim operativen Ergebnis ging es um 75,3 Prozent auf 93 Millionen Euro nach oben. Röhler führt das gute Ergebnis auch darauf zurück, dass das Thema Gesundheit durch die Pandemie sehr viel stärker in den Vordergrund gerückt ist: „Das Thema Gesundheit und eine gute Absicherung sind vielen Menschen in den vergangenen eineinhalb Jahren noch wichtiger geworden.“

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Die Komposit-Sparten fielen beim Umsatz um 0,3 Prozent auf jetzt 6,71 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis rutschte in diesem Segment ab und sank von 518 Millionen Euro auf 494 Millionen Euro. Das ist ein Minus von 4,6 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis über alle Sparten hinweg sei um 33,5 Prozent auf 5,9 (4,5) Milliarden Euro gestiegen.

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