Gesundheitsprävention ist ein zentrales Instrument von Versicherungsunternehmen, zum einen den Versicherten zu nutzen und zum anderen Schaden von der eigenen Geschäftsbilanz abzuwenden. Denn gelingt präventives Handeln, werden hohe Folgekosten vermieden, die erst mit Eintritt des Leistungsfalls relevant werden.

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Hierbei spielt die Gesundheit eines Versicherungsnehmers freilich nicht nur eine finanzielle Rolle. Es gibt auch ein Menschenrecht auf den "höchsten erreichbaren Stand an körperlicher und geistiger Gesundheit“, um gesundheitsförderliche Lebensbedingungen sicherzustellen und jedem Menschen eine umfangreiche Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Mehrere Umfragen, etwa der Süddeutschen Krankenversicherung, zeigen: Vielen Bürgern ist ein hohes Maß an Gesundheit wichtiger als materielle Vorteile. Sie trägt zu einem hohen Maß an Würde und Lebensqualität bei. Dieser Erkenntnis steht eine andere Tatsache entgegen: In einer freiheitlichen Gesellschaft ist es auch jedem erlaubt, einen vollkommen ungesunden Lebensstil zu wählen und sich und seinem körperlichen Wohlbefinden dadurch zu schaden. Das führt zur Frage, wie es jeder mit seinem eigenen gesundheitsfördernden Handeln hält.

Man könnte ja und will ja ...

Antworten auf diese Frage gibt der aktuelle Präventionsreport 2019, erstellt vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der AXA. Der Report zeigt: Viele Deutsche könnten mehr für ihre Gesundheit tun und wollen das auch – aber scheitern an ihrem viel zitierten „inneren Schweinehund“. Denn 42 Prozent aller Befragten der Studie sind der Meinung, sie müssten mehr für ihre Gesundheit tun.

Fragt man jedoch nach den Gründen, warum denn nicht mehr getan wird, zeigt sich ein deutliches Bild: 63 Prozent der Befragten verlieren zu schnell die Motivation. Ein großes Problem, das zudem für Männer eine größere Rolle spielt als für Frauen: Zwar gaben mit 59 Prozent schon viele der befragten Frauen an, aufgrund der Motivation kein vorbeugendes Verhalten für die eigene Gesundheit durchzuhalten. Bei den Männern aber betraf dieses Problem gleich 69 Prozent der Befragten. Männer tun sich folglich besonders schwer damit, sich zu einem gesünderen Verhalten zu motivieren.

Gute Vorsätze: Ab Mitte Januar pas­sé

Besondere Probleme des Durchhaltens offenbart eine Frage, die gute Vorsätze zum Jahreswechsel betrifft. Und hier bestätigt sich das klassische Klischee: Gute Vorsätze haben viele, aber wenige halten sie durch. Denn rund zwei Drittel der Befragten gaben an, gute Vorsätze zwar in die Tat umgesetzt, sie jedoch nicht durchgehalten zu haben. Ein Ergebnis, das insbesondere mit Blick auf den Zeitraum der Umfrage ernüchternd ist: Die Umfrage erhoben wurde zwischen dem 14.01.2019 und dem 28.01. 2019. Lang gefasste Vorsätze scheitern stetig kurz nach Neujahr.

Gesundheitszustand? Eher mittelmäßig bis schlecht

Das individuelle Gesundheitsempfinden gibt ebenfalls Anlass zur Sorge: 48 Prozent des Gesamtfelds der Befragten bezeichnen ihren aktuellen Gesundheitszustand als eher mittelmäßig oder schlechter. Selbst die Jüngeren sind vor diesem Empfinden nicht gefeit: Dass ihre Gesundheit mittelmäßig oder schlechter sei, gaben immerhin 33 Prozent in der Altersklasse 18-29-Jährige und 39 Prozent der 33-44-Jährigen an.

Neue Möglichkeiten der Digitalisierung hingegen werden durch die Befragten kaum genutzt, um diese Zustände zu ändern. So haben nur 17 Prozent der Befragten einen Fitness-Tracker, nur neun Prozent einen Schlaf-Tracker und nur sieben Prozent der Befragten eine Ernährungs-App. Die Ergebnisse zeigen: Ein gewisses Unbehagen trifft nicht nur den eigenen Gesundheitszustand, sondern auch neue technische Möglichkeiten.

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Hintergrund: Für den aktuellen AXA Präventionsreport 2019 wurden 3.021 Bundesbürger ab 18 Jahren durch die forsa Politik- und Sozialforschung GmbH befragt, Erhebungszeitraum des Reports war vom 14.01.2019 bis 28.01.2019. Ausgewählte Ergebnisse und Grafiken können auf den Seiten des Versicherers abgerufen werden.

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