Die Kurzform: 


Sämtliche Studien und Marketingprofis empfehlen seit Jahren eine Frequenz von maximal 1-2 Postings pro Tag auf Facebook oder Instagram. Wer Ihnen zu mehr rät hat entweder keine Ahnung von der Materie oder will Ihre Unwissenheit ausnutzen, um Ihnen etwas mit Content / Content Marketing zu verkaufen.

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Die Langform:

Seit spätestens 2014 kennt man im professionellen Online / Social Media Marketing den Content Schock. Dieser besagt, dass in unserer Zeit mehr Content veröffentlicht werden, als konsumiert. Und die Anzahl der Inhalte nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass man von Ihnen veröffentlichte Inhalte sieht, ist somit sehr gering. Nie war der Kampf um Aufmerksamkeit größer, als heutzutage und Sie kommen um die Frage „Wie oft soll ich Inhalte veröffentlichen?“ nicht mehr herum.

Marko Petersohn

Marko Petersohn

Das As im Ärmel der Versicherungsbranche, wenn es um die Kommunikation in der neuen Medienrealität geht. MarKo Petersohn hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Onlinemarketing und ist seit 2010 ausschließlich für die Assekuranz aktiv. Er hilft Gesellschaften und Vermittlern, sich zukunftssicher aufzustellen. Er berät sie beim Thema „digitaler Kommunikation“ und schult die dafür notwendigen Kompetenzen.
Außerdem ist er Gründer der Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler, verleiht jährlich den renommierten OMGV Award und verantwortet das Projekt „Digitale Kommunikation, Multikanalfähigkeit und Kollaboration in der Versicherungsbranche“ im Auftrag des Bildungsministeriums NRW und des BWV Bildungsverbandes.

Für professionelles Marketing nutzt man auf Facebook Fanseiten und keine privaten Profile!

Vorab sei darauf hingewiesen, dass die folgende Antwort ausschließlich für Fanseiten und nicht für private Profile gilt. Denn wie oft Sie Freunde und Bekannten privat „nerven“ liegt ganz bei Ihnen und ist schlicht eine Typsache.

Allerdings sollte es 2019 jedem bewusst sein, dass für die gewerbliche Kommunikation ausschließlich Fanseiten zu nutzen werden. Hierfür private Profile zu verwenden ist “dumm” (nicht böse gemeint!) und vor allem gefährlich.

Dumm, weil nur Fanseiten Statistiken zu Inhalten bieten und wie Peter Drucker schon sagte “Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken.”

Wenn man professionelles Content Marketing betreiben möchte, dann sind Zahlen, Daten, Fakten das A und O. Außerdem kann man nur mit Fanseiten zielgerichtete Werbung schalten, was, wie Ihnen jeder Marketingprofi bestätigen wird, die unerlässliche Grundlage für erfolgreiche, professionelle Kommunikation auf Facebook ist.

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Gefährlich sind private Profile deshalb, weil es zum einen gegen die Facebook-Richtlinien verstößt und Facebook gegen entsprechenden gewerblichen Content zunehmend vorgeht. Unabhängig davon hat man bei privaten Profilen nur mit Umständen die Möglichkeit ein Impressum einzufügen und rechtlich ist es ein arg dunkler Graubereich, in dem Sie ein Wettbewerber ganz schnell mal abmahnen kann.

Wieviel Postings sind optimal? Das sagen Profis, Studien und Facebook selbst

Kommen wir zur eigentlichen Frage. Wie oft müssen Sie etwas posten? Zuerst einmal müssen muss niemand etwas und können kann jeder soviel er will. Wenn Sie 5 oder 10.000 Mal am Tag etwas veröffentlichen wollen, dann können Sie das machen. Niemand hält Sie auf. Nur wenn Sie wissen möchten, wie es im professionellen Marketing ausschaut, dann sehen wir folgendes.

Egal ob man mit Jung von Matt, Ogilvy oder Grey spricht, keiner würde seinen Kunden (sofern es sich nicht um Medienunternehmen handelt) empfehlen mehr als 1 bis 2 Mal pro Tag zu posten. Ebenso kommen jegliche Studien zu der Empfehlung max. 1-2 Postings am Tag auf Facebook. So hat bspw. makeawebsitehum schon 2015 die Studien aus 5 zurückliegenden Jahren ausgewertet und festgestellt, dass mehr als zwei Beiträge am Tag sogar schlecht sind. makeawebsitehub.com/the-science-of-posting-on-social-media-infographic

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Schaut man sich den Facebook Algorithmus an, so ist die Aktualität nur eine von über 1.000 Variablen und schon seit Jahren nicht mehr die wichtigste. Laut Facebook sind mittlerweile „bedeutungsvolle Interaktionen” die wichtigsten Rankingfaktoren und entscheiden darüber, ob ein Posting im Newsfeed angezeigt wird oder nicht. Nicht die Quantität, sondern die Qualität von Inhalten zählt.

Wen das alles nicht überzeugt, kann sich auch sämtliche Fanseiten und Accounts großer Marken ansehen. Nahezu alle posten maximal 1-2 Mal Inhalte am Tag. Manche veröffentlichen sogar weitaus sporadischer und erzielen trotzdem, oder grade deswegen (?) sehr gute Content-Marketing-Erfolge.

www.futurebiz.de/artikel/facebook-instagram-benchmarks-branchen/

Und last but not least, würde ich behaupten, dass sich niemand intensiver mit der Social Media Kommunikation deutschsprachiger Versicherer beschäftigt, wie ich. Und mir ist kein Versicherer, keine Krankenkasse und auch kein Vermittler bekannt ist, der kontinuierlich mehr als zwei Postings pro Tag veröffentlicht. Nicht einmal diese zwei sind Standard, eher weitaus weniger.

www.futurebiz.de/artikel/facebook-instagram-benchmarks-branchen/

Warum empfehlen manche Experten trotzdem viele Postings?

So wie man online Menschen findet, die behaupten die Erde sei flach oder wir werden alle von Reptiloiden regiert, findet man natürlich auch Personen, die eine hohe Postingfrequenz empfehlen. Im Gegensatz zu den wahnwitzigen Verschwörungstheorien, kann man die Argumentation der Viel-Posting-Fraktion allerdings sogar nachvollziehen. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass „Content“ bei allen ein integraler Bestandteil des Geschäftskonzeptes ist. Weswegen ich mich sicherlich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich eine gewisse Befangenheit unterstelle.

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Abschließend sei noch einmal festgestellt. Sämtliche Zahlen, Daten, Fakten, Studien und Social Media Profis empfehlen zwar max. 1-2 Postings pro Tag auf Facebook oder auch Instagram, aber trotzdem können Sie natürlich soviel posten, wie Sie wollen. Allerdings würde ich Ihnen aus professioneller Sicht dazu raten, hierfür das Storiesformat zu verwenden. Denn dieses setzt auf Aktualität und wird vor allem aktuell von Facebook und Instagram forciert. Aber das ist ein anderes Thema, was wir vielleicht demnächst einmal aufgreifen.

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