Im Juni 2013 hieß es: "Die neue Allianz Lebensversicherung heißt Perspektive". Seither bringen Vermittler das neue Produkt, dass auf einen Garantiezins verzichtet, an den Mann und die Frau. Im Gegensatz zu klassischen Lebensversicherer ist lediglich das eingezahlte Kapital und eine Mindestrente garantiert. Halten die Sparer bis zum Ende durch, sollen sie zudem mit einem Bonus belohnt werden. Nur ein Jahr später feierte der Versicherer Perspektive als erfolgreichste Produkteinführung aller Zeiten.

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Im Juli 2015 reagierte das Münchener auf das große Interesse an neuen Vorsorge-Modellen und brachte eine neue Rentenversicherung auf den Markt. Auch das Vorsorgekonzept Allianz KomfortDynamik verzichtet auf einen Garantiezins und garantiert lediglich den Erhalt der gezahlten Beiträge und eine Mindestrente. Seither machen Vorsorge-Produkte ohne Garantiezins einen nicht unerheblichen Teil am Neugeschäft aus.

Parallel zu alternativen Produktformen, werkelt der Münchener Konzern seit 2014 an der Digitalisierung der Angebote. Ziel sei es künftig sämtliche Policen auch im Internet anzubieten. Um auf dem Markt schlagkräftig agieren zu können hat das Unternehmen ordentlich Geld in die Hand genommen. Während 2011 bereits 350 Millionen Euro in Digitalisierungsprogramme investiert wurden, waren es 2014 bereits 800 Millionen Euro.

Allianz will Vertreter online ins Spiel bringen

Der Spagat ist eine Herausforderung. Während manche Verbraucher ihre Verträge schon völlig autonom über das Internet abschließen, wünschen andere Kunden noch die persönliche Beratung. Deshalb hat sich die Allianz ein ambitioniertes Ziel gesteckt. Kunden sollen spontaner zwischen Internet und persönlichem Gespräch entscheiden können. Dazu will man die Vertreter der Allianz noch enger in die Online-Strategien einbinden.

Seit Mitte 2015 können Kunden das modular aufgebaute Produktkonzept PrivatSchutz online abschließen. Zu den verfügbaren Sachversicherung gehören Hausrat-, Privathaftpflicht-, Rechtsschutz-, Wohngebäude- und Unfallversicherung. Auch der digitale Abschluss für die RisikoLeben der Allianz ist seit 2015 am Desktop möglich. Auch eine Baufinanzierung kann inzwischen über das Online-Portal angestossen werden.

Allianz hat digitale Altersvorsorge in der Pipeline

Nun bastelt der Versicherer an einem digitalen Altersvorsorge-Produkt. Allerdings befindet sich das neue Baby mit dem Namen "Simplyfour" noch in einem Testlauf. Dafür sollen Kunden stärker eingebunden werden. So sollen über die Homepage verschiedene Ideen für das Produkt sowie für die optimale Ansprache der Kunden getestet werden. Wie und ob diese dann in die Produktentwicklung einfließen, ist aktuell noch unklar.

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Eins ist jedoch jetzt schon spruchreif. Das neue Produkt ist auf junge Kunden ausgerichtet. Diese sollen davon überzeugt werden, Geld fürs Alter anzulegen. Der Versicherer möchte neue Ansprüche der Kunden bedienen. So solle "Simplyfour" vom ersten bis zum letzten Schritt digital sein und gleichzeitig "so flexibel wie nie zuvor", erklärte Pressesprecherin Heike Siegl. Ebenfalls logisch scheint der Verzicht auf den Garantiezins. Immerhin werde diese nur noch auf konkrete Nachfrage angeboten. Geplant ist der Start für 2018. Auf ein konkretes Datum wollte sich die Pressesprecherin jedoch nicht festlegen. Auch ob "Simplyfour" ein reines Digitalprodukt wird, ist aktuell noch nicht sicher. So habe der Versicherer speziell bei der digitalen Risikolebensversicherung sehr gute Erfahrungen mit der Kombination gemacht. Deshalb sei auch hier eine Verknüpfung mit den Vermittlern im Außendienst denkbar.

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