Die Meldung über die Digitalisierungsoffensive der Allianz schlug im vergangenen Herbst ein wie eine Bombe. Der Versicherer vermeldete künftig sämtliche Policen auch im Internet anbieten zu wollen. Auch der Kundenkontakt und Beratung sollen stärker ins Internet verlagert und über Videochats oder Social-Media-Kanäle abgewickelt werden.

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Allianz will in Digitalisierungsoffensive 80 bis 100 Millionen Euro investieren

Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die Allianz Deutschland in den kommenden drei Jahren 80 bis 100 Millionen Euro in den Online-Auftritt und digitale Vernetzung. Als ersten Schritte hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr mit MeinAuto digital+ die erste Online-Produktfamilie eingeführt.

Mit dem Umbauprogramm reagierte die Allianz auf die scheinbar übermächtige Konkurrenz, die ihr zukünftig erwachsen könnte: Auch Google könnte schon bald ins Online-Versicherungsgeschäft einsteigen.

Nun startet die Allianz mit der Einführung des Produktkonzept PrivatSchutz in den Online-Vertrieb. Dieses umfasst die wichtigsten privaten Sachversicherungen. Dazu gehören Hausrat-, Privathaftpflicht-, Rechtsschutz-, Wohngebäude- und Unfallversicherung.

Tarife sollen einfacher werden

Die Tarife sollen einfacher gestaltet, der Online-Auftritt des Versicherers komplett umgebaut werden. Damit will man auch für Endgeräte wie Smartphones und Tablets benutzerfreundlicher werden. Ein Schnellrechner soll zudem die Prämie schon nach der Eingabe weniger Angaben wie etwa Alter oder Wohnort ausspucken. So soll beim PrivatSchutz-Konzept die Angabe von nur vier persönlichen Daten ausreichen.

Kunden können auf der Website des Unternehmens eines von vier vorkonfektionierten „Bestseller-Paketen“ auswählen oder diese individuell zusammenstellen. Kunden haben anschließend die Möglichkeit, sich eine Zusammenfassung ausdrucken oder per E-Mail schicken zu lassen sowie in direkten Kontakt zum Vertreter oder zu einem zentralen telefonischen Ansprechpartner zu treten. „Der Kunde entscheidet, wie er persönlich beraten werden möchte“, erklärt Frank Sommerfeld, Vorstand private Sachversicherungen der Allianz Versicherungs-AG.

Versicherer verfolgt Hybrid-Strategie

Insgesamt verfolge man eine Hybrid-Strategie, was bedeute, dass Internet- und Filialvertrieb verzahnt werden und sich gegenseitig ergänzen. Das kann etwa so aussehen, dass Kunden einen Versicherungsvertrag im Netz abschließen, aber von einem persönlichen Ansprechpartner vor Ort betreut werden. "Unsere Vertreter sind entscheidender Bestandteil unserer Digitalisierungsstrategie“, sagte der ehemalige Deutschland-Chef Markus Rieß bereits bei der Einführung der neuen digitalen Produktfamilie in der Autoversicherung.

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Versicherungskunden recherchieren, unabhängig von Alter oder Lebensphase, im Internet, bevor sie ein Produkt kaufen. Der Abschluss einer Versicherung selbst findet dann meist beim Vertreter vor Ort statt. „Genau diese ‚hybriden‘ Kunden möchten wir mit unserem neuen Angebot im Internet abholen“, sagt Sommerfeld.

Allianz Deutschland AG

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