550 ihrer Kundenberater will die Bank von ihrer Lohnliste streichen und demnächst auf die Straße schicken. So berichtet es das schottische Nachrichtenportal „The National“ in diesen Tagen. Grund sind die Kosten. Die Bank machte im vergangenen Jahr umgerechnet knapp 2,6 Milliarden Euro Bilanzverlust, meldete das Unternehmen im Februar. Und statt aus Menschen aus Fleisch und Blut, setzt die Bank beim Rat für ihre Kunden demnächst verstärkt auf den Einsatz von Maschinen. Oder auf einen zum reinen Telefonservice eingedampften Kundenservice.

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Robo-Adviser sollen den Beraterjob beim Kunden übernehmen

Von 220 ihrer Berater, die bislang für Kunden da sind, will sich die schottische Bank in einer Abteilung trennen. An einer anderen Stelle sollen weitere 250 Mitarbeiter ihren Platz für Maschinen als ihre Nachfolger freimachen. Hinzu kommen die Filialen, die das Bankhaus auf den britischen Inseln unterhält. Dort sollen weitere 80 Mitarbeiter, allesamt Kundenberater, ebenfalls von der Personalliste der Bank verschwinden.

Persönlich werde man in Hause RBS künftig nur noch Kunden betreuen, die umgerechnet mindestens 320.000 Euro oder mehr bei der Bank anlegen wollen. Das schottische Geldhaus, laut „The National“ zu 73 Prozent in Staatsbesitz, will Kunden, die mindestens 500 Britische Pfund (640 Euro) anlegen wollen, künftig auf eine hauseigene Online-Angebotsplattform schicken. Dort sollen sich die Interessenten selbst beraten oder der Maschine, dem Robo-Adviser, folgen.

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Laut „The National“ planen mindestens drei weitere mit der RBS-Bank vergleichbare Institute beim Kundenrat den Umstieg von Mensch auf Maschine. Auch die britische Finanzaufsicht, heißt es in dem Bericht, sieht in automatisierten Diensten oder Robo-Advisern „kostengünstige“ Services für Kunden. Falls diese Roboter denn dem Kunden gerecht werden. Der Versicherungsbote hatte die Geldanlage-Beratungsmaschine der Union-Investment-Tochter Visualvest.de kürzlich getestet und wurde wenig begeistert.

The National

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