Knapp ein Drittel aller Deutschen (28 Prozent) hat schon einen Erschaftsstreit hinter sich. Mehr als 50 Prozent aller Konflikte, die sich zwischen Hinterbliebenen entspinnen, haben ihren Ausgang in unklarer Erbfolge und weil kein Testament vorliegt. Im Auftrag der „Hannoversche Leben“ führte das Institut Toluna im Sommer diesen Jahres eine Online-Befragung durch, der Titel: "Patientenverfügung und Erbschaft". Tausend volljährige Deutsche ab achtzehn Jahren haben mit ihren Antworten zur Erhellung des Themas beigetragen.

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Erben muss nicht streiten heißen

Deutschland hat die meisten Rentner in Europa. Denkt man das zu Ende, dann kommt in Bälde eine beachtliche Erbschaftswelle auf die Deutschen zu, und damit eine enorme Streitwelle – wenn diese nicht vorher abgewendet wird, indem vor dem Ableben geklärt wird, welche Angehörigen, andere Personen und Institutionen Anteile des Erbes erhalten sollen. Das Thema Erben und Vererben sei in der BRD noch nicht besonders gut ausgetüftelt, oft würde man sich gar nicht oder zu spät mit der Klärung der offenen Fragen auseinander setzen, so die Umfrage im Fazit. So kommt es immer wieder zu Konflikten, in deren Zentrum die Unklarheit über die Aufteilung (39 Prozent) und fehlende Absprachen im Vorfeld (29 Prozent) steht.

Wenig verwunderlich ist, dass das Streitpotential mit der Summer des Vermögens wächst. So haben sich 39 Prozent der Deutschen mit einem Einkommen über 4.000 Euro schon einmal um ein Erbe gestritten. Diejenigen, die weniger als 1.000 Euro netto im Monat verdienen, streiten nur zu 21 Prozent. Gelassenheit wenn es um Geld geht wächst also nicht mit dem Einkommen. So schreibt die Hannoversche Lebensversicherung: „Bei Menschen mit großem Einkommen hat Geld naturgemäß eher einen höheren Stellenwert als bei Geringverdienern.“ Naturgemäß, interessante Analogie.

Risikolebensversicherung: gutes Erbe

Die Hannoversche rät außerdem dazu, eine Risikolebensversicherung abzuschließen um gleich in mehrerer Hinsicht auf der sicheren Seite zu stehen. Erstens wären damit die Hinterbliebenen abgesichert und etwaige Schulden, z.B. Hypotheken, können getilgt werden. Zweitens könnten Ansprüche einer Erbengemeinschaft an eine Immobilie ausgezahlt und Zwangsversteigerungen vermieden werden.

Die Frage danach, wem die Deutschen auf gar keinen Fall etwas vererben würden, zeigte, dass Schwiegermütter um einiges beliebter sind als Parteien oder der Staat. Sieben Prozent lehnten es ab, ihr Vermögen an die Schwiegermutter abzugeben, vier Prozent wollen ihren Kindern nichts geben und 33 ziehen es vor, ihren Ex-Lebensgefährten leer ausgehen zu lassen.

Parteien oder der Staat werden von den meisten von vornherein als Nutznießer ausgeschlossen: 73 Prozent sagten, sie würden einer Partei definitiv nichts vererben, 66 Prozent schließen es aus, dem Staat ihr Erbe zu vermachen. Dann gibt es noch acht Prozent, die das ganze Vererben völlig absurd finden und das Geld lieber selbst nutzen wollen. "Auf eine Lebensversicherung kann ich verzichten. Ich will meinen Familienmitgliedern das hinterlassen, was sie verdient haben - nämlich nichts.", so fasst die Hannoversche das Denken dieser Gruppe zusammen.

Patientenverfügung macht es Angehörigen leichter

Was noch zu wenig bedacht wird, ist die Möglichkeit, krankheitsbedingt nicht mehr den eigenen Willen äußern zu können. So haben drei von vier Deutschen über 18 Jahren noch nicht per Vollmacht festgeschrieben, wer im Fall der Fälle dafür sorgen soll, dass bestimmte medizinische Maßnahmen durchgeführt oder unterlassen werden, falls sie es selbst nicht mehr bestimmen können. Die andere Hälfte gab an, dass sie sich darum kümmern wolle.

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Die Aufschlüsselung der einzelnen Antworten verteilt sich wie folgt: Wem die Deutschen auf keinen Fall etwas vererben würden: 1. Einer politischen Partei (73%) 2. Dem deutschen Staat (66%) 3. Chef (53%) 4. Einer Kirche oder religiösen Vereinigung (52%) 5. Arbeitskollegen (36%) 6. Nachbarn (33%) 7. Ex-Partner(in) (33%) 8. Wohltätigen Organisationen (14%) 9. Tante, Onkel, anderen Verwandten (9%) 10. Schwiegermutter (7%) 11. Schwiegervater (6%) 12. Geschwistern (6%) 13. Eigenen Kindern (4%) 14. Sonstige (1%) 15. Ich würde alles vorher ausgeben (8%.

Hannoversche Lebensversicherung

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