Das geschätzte Marktvolumen an Discontinued Business ist im selben Zeitraum von 75,2 Milliarden auf 115 Milliarden Euro gestiegen. Das hat eine KPMG-Umfrage unter 153 Versicherern in Deutschland, der Schweiz und Österreich ergeben.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen der Teilnehmer betragen insgesamt knapp 200 Milliarden Euro und entsprechen mehr als der Hälfte des gesamten Marktes. 85 Prozent der Befragten geben an, Discontinued Business zu führen. Die häufigsten Gründe für einen aktiven Run-off sind nach Angaben der Befragten eine ungünstige Schadenentwicklung, die Aufgabe eines Geschäftsfeldes sowie die Optimierung der Kapitalunterlegung und die Entlastung der Bilanz. Neben dem Schutz bestehender Kundenverbindungen wird als ein wesentlicher Grund, Run-off nicht aktiv zu betreiben, Ressourcenknappheit genannt.

Die Autoren der Studie, Thomas Korte (Senior Manager) und Philipp Kleyser (Manager) konnten zudem feststellen, dass einige Versicherer - bei zunehmender Tendenz - unter Run-off auch die Abwicklung von Verträgen aus noch aktiv gezeichnetem Geschäft verstehen. Dies ist unter anderem die Konsequenz einer genaueren Risikobewertung der eigenen Bestände.

KPMG-Vorstand Dr. Frank Ellenbürger: „Discontinued Business und aktiver Run-off sind bei den meisten Versicherern inzwischen bedeutende Bereiche der Unternehmenssteuerung. Große Player haben bereits entsprechende Abteilungen aufgebaut, die sich ausschließlich damit beschäftigen, diese Bestände zu bündeln und abzuwickeln. Dieser Trend wird sich durch die steigenden Eigenmittelanforderungen nach Solvency II verstärken."

KPMG

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