„Das Versprechen, dass keiner wird Einschnitte machen müssen, ist nicht zu halten“, sagte Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft, vergangenen Donnerstag in der Fernsehsendung Markus Lanz. Der wesentliche Grund dafür sei die demografische Entwicklung unterstrich die Wirtschaftsweise. Sie forderte, das Arbeitsvolumen zu erhöhen, das Erwerbstätigenpotenzial auszuschöpfen und Rentner, die noch fähig und willens sind, zu arbeiten, stärker „zu aktivieren“.

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Bei MDRaktuell, einem Radiosender, legte Grimm nach. Zukunftsorientierte Ausgaben, wie etwa im Bildungsbereich, müssten möglich sein. Dafür müssten Spielräume geschaffen werden ohne gleichzeitig die Handlungsfähigkeit zukünftiger Generationen zu stark einzuschränken. Große Ausgabenblöcke müssten nun in den Fokus genommen und reduziert werden, so Veronika Grimm. „Das Reizthema ist die Rente“, so Grimm. Schon deshalb, weil das Ausgabenvolumen so enorm sei. Würde die Rentenreform weiter durch Untätigkeit verhindert, drohe ein massiver Kostenanstieg. Grimm verwies darauf, dass bereits heute 112 Milliarden Euro als Zuschuss aus Steuermitteln an die Rentenkasse fließen.

Es ist nicht der erste Vorstoß der Wirtschaftsweisen in Richtung Rentenreform. Im Sommer letzen Jahres wand sich das Gremium gegen die Empfehlungen der ‚Fokusgruppe Altersvorsorge‘ (Versicherungsbote berichtete). Im November 2023 legten die Wirtschaftsweisen eigene Vorschläge für eine Rentenreform vor (Versicherungsbote berichtete).

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Neben der Erhöhung des Rentenalters wird darin auch der Einbezug von Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung gefordert. Ein Plan, an dem deutsche Regierungen - in verschiedenen Konstellationen - seit über zehn Jahren scheitern.

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