Bereits seit 2001 gibt es dem Ombudsmann für Versicherungen, eine Schlichtungsstelle der Versicherungswirtschaft in Berlin. Am Dienstag informierte Ombudsmann Wilhelm Schluckebier über die Beschwerdetätigkeit der Verbraucher. Insgesamt 13.973 zulässige Beschwerden seien im Berichtsjahr bei der Schlichtungsstelle eingegangen. Das sind 17,4 Prozent mehr als 2022. Im Vorjahr war das Beschwerdeaufkommen um 15,7 Prozent gesunken. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Zusammen mit den unzulässigen und von den Beschwerdeführern nicht weiterverfolgten Vorgängen seien in Summe 18.037 Verfahren (15.907) eingereicht worden. Davon seien 3.351 Beschwerden (3.171) als unzulässig eingestuft worden. Rund 33 Prozent der Beschwerden waren von Dritten gestellt worden. Dazu zählen unter anderem Personen die Schadenersatzansprüche geltend machen wollen. Knapp ein Viertel der unzulässigen Beschwerden (25,2 Prozent) waren zur Privaten Kranken- und Pflegeversicherung. Hierfür ist jedoch der PKV-Ombudsmann zuständig. Weitere 912 Rügen seien von den Beschwerdeführern nicht weiterverfolgt worden.

Beim Großteil der 18.037 Verfahren beklagte sich die Verbraucher über den Versicherer. Dies war in 17.324 Fällen so. Das entspricht einem Anteil von 96,0 Prozent. Lediglich in 318 Fällen wurde sich über einen Vermittler beklagt. Das sind 126 Fälle beziehungsweise 28,4 Prozent weniger. Von diesen 318 Beschwerden, die einen Anteil von schmalen 1,8 Prozent an der Gesamtzahl der Beschwerden ausmachen, waren allerdings nur 163 Beschwerden zulässig. Damit wurde fast die Hälfte der Beschwerden über einen Versicherungsvermittler als unzulässig eingeordnet (48,7 Prozent).

Die durchschnittliche Verfahrensdauer der zulässigen Beschwerden bei Versicherungsvermittlern habe bei 89,1 Tagen und damit gut drei Monaten gelegen. Bei Versicherungsunternehmen habe die durchschnittliche Verfahrensdauer bei 72,7 Tagen gelegen.

In diesen Bereichen gab es die meisten Beschwerden

Sorgenkind Numero eins ist die Lebensversicherung. Hier ist die Zahl der Beschwerden im vergangenen Jahr um knapp 9,9 Prozent auf 3.338 gestiegen. Die Leben-Police ist mit einem Anteil von 19,3 Prozent die Sparte mit den meisten zulässigen Beschwerden.

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Eingaben im Bereich der Rechtsschutzversicherung. Hier gab es 4,4 Prozent mehr Unmutsäußerungen. Damit erhielt der Ombudsmann 2.920 Beschwerden. Auch die Beschwerden über Kfz-Versicherungen haben wieder zugenommen. Diese wuchsen von 2.712 auf 3.447 Eingaben.

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Damit erreichten sie in Summe einen Anteil von 19,9 Prozent am Gesamtaufkommen der Beschwerden. Wobei der Kasko-Schutz 12,0 Prozent und der Haftpflicht-Schutz 7,9 Prozent der Gesamtheit ausmacht. Jede zehnte Beschwerde (9,7 Prozent) gab es in der Gebäudeversicherung. Hier verringerte sich die Zahl der Beschwerden um 61 auf 1.679 Beschwerden.

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