Aktuell befinden wir uns in einer Phase der Digitalisierung, in der Künstliche Intelligenz aktiv Einzug in die Berufswelt hält. Das gilt auch für die Finanz- und Versicherungsbranche. Während die einen die technischen Möglichkeiten von KI mit Sorge betrachten oder gar verteufeln, freuen sich andere über die zahlreichen Chancen und Möglichkeiten, die Programme wie ChatGPT mitbringen. Im Vermittleralltag lässt sich KI an vielen Stellen gewinnbringend einsetzen. In Kombination mit der Online-Beratung entsteht ein digitales Kraftpaket, das seinen Nutzern zahlreiche Vorteile verschafft.

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Mit der Künstlichen Intelligenz ist es dasselbe wie mit allen technischen Neuerungen: Während die einen dem Ganzen erst einmal skeptisch gegenübertreten, verfallen die anderen sofort in Aufbruchstimmung und beginnen, die Innovation auf Herz und Nieren auszutesten. Selbstverständlich haben beide Haltungen ihre Berechtigung. Allerdings nutzt es nichts, sich dem Fortschritt völlig zu verweigern. Denn das würde bedeuten, irgendwann auf der Strecke zu bleiben – gerade im geschäftlichen Umfeld. Nun ist die Finanz- und Versicherungsbranche ein eher konservatives Pflaster. Hat man sich gerade damit abgefunden, dass viele Prozesse immer digitaler werden, kommt nun mit der KI das nächste technische Novum, das verstanden und beherrscht werden will. Zunächst gilt es, sich einfach ranzutrauen und auszuprobieren. Neugier und Entdeckergeist sind gefragt – beides Triebfedern für die menschliche und berufliche Weiterentwicklung.

Künstliche Intelligenz: Ganz schön praktisch

Wer sich bereits ein wenig mit KI befasst hat wird bestätigen, dass die Programme – richtig genutzt – eine echte Bereicherung sind. Denn hat man die Arbeitsweise einer KI einmal verstanden und weiß, mit welchen Informationen sie gefüttert werden muss, offenbaren sich schnell die Chancen und Möglichkeiten dieser Technologie. Wer sich früher ewig den Kopf über die passende Formulierung in einer Kundenmail zerbrochen hat, kommt heute deutlich schneller mit dem Schreiben voran. Wer bisher nicht wusste, wie er einen facebook-Post kurz und prägnant formulieren soll, erhält dank KI variantenreiche Inspiration. Kurzum: Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, im Arbeitsalltag eine Menge Zeit zu sparen – und bisher zeitaufwändige Prozesse drastisch zu verkürzen. Das trifft auch auf die Versicherungs- und Finanzdienstleisterbranche zu.

Die KI als Recherchetool

Insbesondere bei der gezielten Ansprache von Neukunden leistet die KI wertvolle Hilfestellung. Vermittler, die sich nicht mehr auf gekaufte Leads verlassen möchten und die digitale Neukundengewinnung selbst in die Hand nehmen, sollten daher jetzt besonders aufmerksam lesen. Denn ein Fehler, den viele Kolleginnen und Kollegen bei der Neukundenansprache in der Online-Welt begehen ist, die Zielgruppe für das zu verkaufende Produkt vorab nicht genau einzugrenzen. An dieser Stelle kommt die KI ins Spiel. Denn mit der Unterstützung geeigneter Programme wie beispielsweise maßgeschneiderter Chatbots lässt sich innerhalb weniger Minuten herausfinden, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Hierfür fragt die KI bestimmte relevante Parameter ab und spuckt anschließend Personentypen aus, die zum angedachten Produkt passen.

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Doch damit ist die Arbeit der KI noch nicht erledigt. Wurde die Zielgruppe eingegrenzt gilt es, den Schmerzpunkt des betreffenden Personenkreises zu identifizieren. Auch hierbei kann ein KI-Chatbot helfen. Grundsätzlich gilt: Je präziser und klarer die Anweisungen sind, die die KI erhält, desto brauchbarere Resultate liefert sie. Das macht sie auch als Recherchetool interessant. Gerade dann, wenn man sich einen Überblick über einen Themenkomplex verschaffen möchte – zum Beispiel eine gesetzliche Neuerung im Versicherungsrecht oder moderne Wege der digitalen Kundenansprache – liefert die KI umfassende Informationen, die bereits verständlich zusammengefasst und aufbereitet sind.

Texte mit KI generieren

Jeder Vermittler, der selbst Marketingmaßnahmen wie Newsletter oder facebook-Postings umsetzt weiß, wie zeitaufwändig das Erstellen der Texte sein kann. Manchmal will die zündende Idee einfach nicht kommen, oder man kaut ewig auf einer Formulierung herum. Externe Freelancer oder Agenturen sind eine Lösung. Allerdings stellen sie auch einen zusätzlichen Kostenfaktor dar. Außerdem sind die Ergebnisse mangels Fachwissens oft nicht so, wie sie sein sollten. Die KI ist die ideale Lösung, um Marketingtexte weiterhin selbst zu verfassen – und dabei viel Zeit zu sparen. Denn gefüttert mit den notwendigen Informationen textet die KI minutenschnell eine Kundenmail zum neuen BU-Produkt oder verfasst einen kurzen Text für eine facebook-Ad zur Leadgewinnung.

Spinnt man diese Idee weiter eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten, um schnell und vor allem kostengünstig Online-Marketingmaterialien wie Infoblätter oder kurze Produktbroschüren zu erstellen, die wiederum in den Sozialen Medien für das Generieren von Leads eingesetzt werden können. An dieser Stelle kommt dann übrigens die Online-Beratung ins Spiel.

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So greifen KI und Online-Beratung ineinander

KI ist aktiv für ein Online-Gespräch nutzbar. Beispielsweise lassen sich mittels KI passgenaue Gesprächsleitfäden für die zu vermittelnden Produkte erstellen. Die KI entwickelt im ersten Schritt einen Dialog zwischen Berater und Kunde, der anschließend nur noch für die Praxis angepasst werden muss. Auch Bilder für die Beratungsfolien sind mittels KI in kürzester Zeit generiert.

Wer sich zudem die Mühe macht und einen KI-gestützten Online-Marketingprozess für seinen Vermittlerbetrieb aufsetzt, sollte das Ganze auf jeden Fall mit der Online-Beratung abrunden. Denn was nutzt ein optimal digitalisierter Prozess, wenn er analog zu Ende gebracht wird? Neukunden, die in der digitalen Welt gewonnen werden, erwarten einen modernen Vermittler. Das übliche Telefonat und der Besuch zu Kaffee und Kuchen haben insbesondere bei der jungen Zielgruppe ausgedient. Stattdessen sind neben der modernen Ansprache mittels mit Hilfe von KI passgenau kreierten Postings und Ads moderne Kommunikationsmittel wie die Online-Beratung gefragt.

Die Online-Beratung, strategisch angewendet, sorgt dafür, dass Kundengespräche zielgerichtet, effizient und kundenorientiert stattfinden. Zudem spielt auch hier wie bei der KI der Faktor Zeit eine Rolle: Die Struktur einer professionell durchgeführten Online-Beratung mit integriertem Kundenqualifikationsprozess spart eine Menge Zeit, die früher für nicht zielführende Beratungen verloren ging. Außerdem entfallen für beide Gesprächsparteien Fahrtwege. Auf Beraterseite ermöglicht das deutlich mehr Kundegespräche pro Tag als bei der althergebrachten Vorgehensweise.

Die Kombination aus KI-unterstützen Marketingprozessen und Online-Beratung ist die Basis für das Vermittlerbüro der Zukunft. Der digitalisierte Vermittler entspricht den Erwartungen der Kunden, insbesondere der jüngeren Zielgruppe und bleibt konkurrenzfähig. Es lohnt sich also, die Chancen und Möglichkeiten von KI auszuprobieren und für das eigene Vermittlerbüro anzuwenden.

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Vita Jan Helmut Hönle
Gründer und Geschäftsführer der HÖNLE.training GmbH – Die Deutsche Akademie für Video- und Online-Beratung. Seit 2009 Experte, Motivator, Redner und Umsetzungs-Coach für Video- und Online-Beratung. Autor des Bestsellers „Online beraten und verkaufen“, erschienen 2017 in der 2. Auflage im SpringerGabler Verlag. www.hoenle.training

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