Versicherungsbote: Du warst selbst dabei, Polizeibeamter zu werden. Warum hast du dich dann doch gegen eine sichere Laufbahn und für die Unwägbarkeiten der freien Wirtschaft entschieden?

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Kai Buczinski: Ich war nicht nur dabei, sondern habe es sogar geschafft: eine Verbeamtung auf Lebenszeit, von der einige Leute träumen. Ich habe aber festgestellt: Das Beamtentum mit seiner Beförderung nach Dienstzeit ist nicht so gut für mich wie eine Selbstständigkeit, in der die Leistung zum Erfolg führt. Ich habe einfach für mich gesagt: ich möchte etwas machen, das mich erfüllt. Und das habe ich bei meiner jetzigen Tätigkeit, ehrlich gesagt, mehr als bei der Polizei.

Denn die Tätigkeit des Versicherungsmaklers erfüllt mich absolut – sie macht mir Spaß und liegt mir. Und sie ist absolut leistungsbezogen – wer hier viel leistet, kann auch viel erreichen. Ich habe ein gutes Gefühl dabei. Denn wenn jemand gut abgesichert ist oder ein gutes Investment hat, schafft dies in meinen Augen einen richtig krassen Mehrwert. Dieser wird langfristig nicht nur dem Versicherten, sondern auch seiner Familie helfen. Dieses gute Gefühl war es mir wert, zu sagen: OK, ich lasse das Beamtentum auf Lebenszeit hinter mir. Ich möchte lieber etwas machen, wo ich langfristig mehr erreichen kann.

Mit deinem Weg in die Maklerschaft bist du auch von einem der beliebtesten Berufe in Deutschland zu einem der unbeliebtesten gewechselt. Wie lebt es sich mit dem schlechten Image? Und was kannst Du tun, um das Image der Branche aufzupolieren?

Diesen Satz habe ich tatsächlich schon das eine oder andere Mal gehört – vor allem in Podcast-Interviews. Ich persönlich habe das aber, ehrlich gesagt, nie so empfunden und auch nie groß darüber nachgedacht. Aber es stimmt natürlich schon: Ein Polizeibeamter ist sehr angesehen. Wobei: Es kommt immer darauf an. Auch als Polizeibeamter hat man nämlich eine „Kundschaft“, die nicht gut auf die Polizei zu sprechen ist und nicht gut findet, dass man Polizist ist.

Ich habe gar nicht das Gefühl als Versicherungsmakler, dass wir ein total schlechtes Image haben. Im Gegenteil: bei meinen Kunden bin ich hoch geschätzt. Als Polizist bekommt man oft schlechte Vibes ab. In der Beratung mit dem Kunden ist es hingegen immer total entspannt.

Und was kann man tun, um das Image des Vermittlers aufzupolieren? Ganz einfach: überzeugen gelingt durch die Zeugen. Deswegen finde ich es wichtig, dass man Testimonials – also Kundenstimmen – veröffentlicht. Ich mache das gerne: wenn mir jemand eine gute Bewertung schreibt, veröffentliche ich sie. Ich habe auch schon einmal ein Video von meinen Kunden gemacht – solche Dinge überzeugen am meisten in der Sache. Denn wenn Kunden – in meinem Fall Polizisten – sagen: ich mache gute Sachen, die ihnen viel Mehrwert bringen, wird dadurch auch das schlechte Image der Branche aufpoliert.

Wieviel Zeit verwendest du pro Woche für YouTube, Instagram, Facebook und TikTok, um deinen Content zu produzieren? Und welchen Mehrwert ziehst du daraus?

Grundsätzlich verwende ich einiges an Zeit. Denn der Mehrwert, der daraus entsteht, ist gigantisch. Es ist zum Beispiel so, dass ich einen Großteil meiner Kunden über YouTube gewinne. Oftmals bekomme ich auch Feedback, dass Kunden zum Beispiel den Podcast gehört haben oder dass sie auch schon mal bei mir auf Instagram waren. Das heißt: Dieses ganze Thema Social Media bringt mir einen extremen Mehrwert, denn ich beziehe meine Kundschaft – abgesehen von ein paar Empfehlungen – praktisch fast ausschließlich darüber.

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Aktuell, muss ich sagen, investiere ich etwas weniger Zeit – eine Stunde am Tag für Instagram und TikTok vielleicht sowie ein bis zwei Stunden die Woche für YouTube. Ich habe das jetzt zurückgefahren, weil wir gerade mit der Neugründung der Finanzwache viel zu tun haben. Aber anderthalb Stunden täglich verwende ich schon, da es einen riesigen Mehrwert bringt.

Die Absicherung von Polizisten ist auf jeden Fall sehr speziell

Und was macht die Absicherung von Polizisten so speziell? Worauf sollten Kunden und Vermittler besonders achten?

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Die Absicherung von Polizisten ist auf jeden Fall sehr speziell, denn hier gibt es ein paar Punkte zu beachten. Viele Leute beschäftigen sich mit dem Thema Beamtenversicherung, insbesondere private Krankenversicherung – das ist ja schon ein Spezialgebiet für sich. Aber bei der Polizei ist es noch mal spezieller. Denn hier gibt es nicht nur Beihilfe mit bestimmten Regeln, sondern auch noch die sogenannte freie Heilfürsorge – das ist eine Sonderform der gesetzlichen Krankenversicherung.

Man muss auch wissen: Jede Polizei ist sozusagen ihr eigener Dienstherr und packt da sozusagen ihren eigenen Kuchen oder braut ihr eigenes Süppchen. Das heißt: es gibt überall besondere Regelungen und Besonderheiten – für jedes Bundesland plus Bundespolizei plus BKA. Also es gibt hier ganz viele verschiedene Besonderheiten und Feinheiten.

Deswegen: Polizist ist nicht gleich Polizist. Man muss einfach sehr genau gucken: In welchem Bundesland agiert der Polizist, was ist seine Tätigkeit? Denn das hat auch massiven Einfluss darauf, was er in der Absicherung benötigt und was nicht.

Last, but not least: Du warst auch Finalist beim Jungmakler Award. Was hat sich seither beruflich bei dir verändert?

Seid dem Jungmakler Award hat sich auf jeden Fall einiges bei mir getan – quasi ging es direkt nach dem Finale vom Jungmakler Award so richtig los mit der Gründung der Finanzwache. Und die Finanzwache ist jetzt die Finanzwache GmbH & Co. KG – dort vereinen wir mehrere Kooperationsmakler, denen wir das Thema Polizeiabsicherung näher bringen. Die Makler bekommen auch Kunden von uns zur Beratung. Da ist natürlich allerlei zu tun: Beratungskonzepte schreiben, Schulungen geben; aber natürlich auch Marketing machen, damit man Neukunden bekommt. Wir haben ja jetzt vier Kooperationsmakler. Und wir haben auch einiges an digitalen Konzepten geschaffen. Deswegen ist seit dem Jungmakler Award vor allem das Thema Geschäftsführung der Finanzwache im Vordergrund.

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Ich mache jetzt nicht mehr allein die Beratung, sondern das machen auch andere Kooperationsmakler. Das gilt es in Zukunft noch auszubauen. Deswegen: Es geht wirklich in riesigen Sprüngen vorwärts, weswegen sich im Arbeitsalltag auch einiges seitdem geändert hat.

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