Die Prüfer vom Analysehaus Morgen & Morgen haben die Bedingungswerke der Unfallversicherungstarife unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 529 Tarife von 55 verschiedenen Anbietern durchleuchtet. Dabei seien die Bedingungen anhand von insgesamt 50 Leistungspunkten bewertet worden. So mussten Tarife für eine Spitzenbewertung beispielsweise bei Unfällen durch Herzinfarkte und Schlaganfälle leisten. Zudem müssten Infektionskrankheiten sowie Gesundheitsschäden durch erhöhte Kraftanstrengung oder Eigenbewegung beziehungsweise Gesundheitsschäden durch Wundinfektionen, Tollwut und/oder Wundstarrkrampf mitversichert sein.

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Für eine "sehr gute" Bewertung mussten Tarife folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.
  • Unfälle durch Bewusstseinsstörungen durch Trunkenheit sind versichert.
  • Bewusstseinsstörungen durch ärztlich verordnete Medikamente sind versichert.
  • Bergungskosten sind versichert.
  • Für den Eintritt der Invalidität gilt eine längere Frist als 12 Monate.
  • Für die Feststellung der Invalidität gilt eine längere Frist als 15 Monate.
  • Für die Geltendmachung der Invalidität gilt eine längere Frist als 15 Monate.

Der Markt der Unfallversicherung zeige sich über die letzten Jahre hinweg sehr stabil. „Die Tarife sind solide und erfüllen ihren Auftrag. Wir sehen, dass der erweiterte Unfallbegriff inzwischen State of the Art ist“, zeigt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse, die Entwicklung innerhalb der Bedingungen auf. AuchBeitragserhöhungen seien im Vergleich zu den Vorjahren nicht in größerem Rahmen festzustellen.

40 Prozent der Tarife sind "ausgezeichnet"

Insgesamt hätten die Tester ein sehr hohes Niveau beobachtet. Denn 211 mal konnte das Unternehmen aus Hofheim im Taunus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Mit dem vorherigen Rating kann die aktuelle Auswertung allerdings nicht verglichen werden. Denn damals waren 225 Tarife von 61 verschiedenen Anbietern durchleuchtet worden. Im 2023er Jahrgang seien aber nicht nur Tarife sondern alle Tarifkombinationen untersucht worden. Die Anzahl der Tarifkombinationen liegt bei 529.

Über eine „ausgezeichnete“ Bewertung freuen sich folgende 34 Anbieter: Adcuri, Alte Leipziger, Arag, Askuma, Baloise, Barmenia, Charta, Concordia, Degenia, Dialog, Die Bayerische, Die Haftpflichtkasse, Domcura, Ergo, Generali, Gothaer, Häger, HanseMerkur, Helvetia, Inter, Interlloyd, InterRisk, Janitos, K&M, LBN, NV-Versicherungen, Prokundo, Qualitypool, Rhion.digital, SHB, S.L.P. AG, Stuttgarter, Waldenburger und Würzburger.

Immerhin 134 Tarifkombinationen erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Diese verteilten sich auf 33 Anbieter. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 27 Unternehmen mit 88 Tarifvariationen und damit 16,6 Prozent der untersuchten Tarifkombinationen. Immerhin 96 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen. Mit 2 Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten folgende 24 Anbieter mit 84 Tarifen: Adcuri, AIG, Alte Leipziger, Arag, Askuma, Barmenia, BGV, Concordia, CosmosDirekt, DEVK, Die Haftpflichtkasse, Domcura, Häger, HDI, Helvetia, Huk-Coburg, Huk-Coburg-Allgemeine, InterRisk, K&M, Neodigital, Qualitypool, Stuttgarter, Versicherer im Raum der Kirchen und Würzburger.

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In der Auswertung wurden zwölf Tarifkombinationen mit nur einem Sternchen bedacht. Insgesamt sechs Tarifvarianten kamen aus dem Hause der Inter. Die BGV stellte drei und die Bayerische zwei Tarifvarianten. Überdies wurde eine Tarifkombination von Askuma als "sehr schwach" eingestuft. Interessierte finden die detaillierte Liste aber auf der Webseite von Morgen & Morgen.

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