Und in der Tat: hohe 89,1 Prozent der befragten BDV-Mitglieder geben an, die Kunden hielten aktienbasierte Anlageformen „eher für attraktiv“. Einige scheinen dennoch die Einstellung der Kunden nicht gut einschätzen zu können: 7,7 Prozent antworten mit „weder-noch/ weiß nicht“. Und nur 3,2 Prozent der Kunden finden aus Sicht der Experten, dass aktienbasierte Anlageformen „eher unattraktiv“ seien.

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Größere Skepsis freilich herrscht bei den Vermögensberatern, wenn man nach der Einstellung der Gesamtbevölkerung fragt. Denn Frage zwei lautet: "Halten die Bürger in Deutschland (also nicht nur Ihre eigenen Kunde) Ihrer Meinung nach aktienbasierte Anlageformen für Ihr langfristiges Sparen (eher) für attraktiv oder unattraktiv?" Für 60,6 Prozent der BDV-Experten halten die Bürger allgemein die Anlageform für „eher attraktiv, 23,0 Prozent der Experten antworten mit „weder-noch/ weiß nicht“. Und 16,4 Prozent der Experten finden, die Bürger finden die Anlageform unattraktiv.

Frage nach zukünftigen Erwartungen: Die Bürger-Mehrheit liebt den Status Quo

Variierender Optimismus zeigt sich auch bei der Frage nach den zukünftigen Erwartungen: Der große Teil der Bürger will am jetzigen Verhalten festhalten, wenngleich die Zahlen leicht zum Optimismus einladen. So lautet eine Frage an die Bürger: „Gehen Sie davon aus, dass sich Ihr langfristiges Sparen in aktienbasierte Anlageformen in den nächsten 1 bis 3 Jahren verändern wird?“ Gegenüber dem Winter 2020/2012 steigt der Trend zu aktienbasierten Anlageformen tatsächlich leicht: Statt 33,7 Prozent (Winter) antworten nun 37,2 Prozent (Sommer), sie wollen das Sparen über aktienbasierte Anlageformen aufnehmen bzw. ausweiten. Der größte Teil der Befragten freilich – 61,0 Prozent – möchte sein Anlageverhalten „nicht (gravierend) verändern“.

Allerdings muss zu diesem Befund gesagt werden: Da er nur nach einer Veränderung fragt, ist nicht ersichtlich, ob Antwortende mit dem „neutralen Befund“ nicht schon bei aktienbasierten Anlageformen engagiert sind. Aber natürlich variiert auch hier bei den Bürgern wieder der neutrale Befund, während bei der Befragung der BDV-Experten 71,6 Prozent antworten, ihre Kunden würden entweder mit aktienbasierten Anlageformen beginnen oder diese ausweiten. Der Optimismus der Experten steht auch hier wieder der überwiegende Wunsch der Bürger gegenüber, nichts zu verändern.

Methodik der Index-Auswertung: Die Wahrheit liegt in der Mitte

Wenn man alle Fragen nun in Indexwerte übersetzt, zeigt sich zunächst, wer bei dem Umfrage-Tandem optimistischer in die Pedalen tritt. Vorausgesetzt ist: Je höher der Indexwert, desto größer die Beliebtheit aktienbasierter Anlageformen:

  • Der Indexwert der Bürgerbefragung für die aktuelle Lage steigt tatsächlich: von 21,7 Punkten im Winter 2020/2021 auf 23,6 Punkte im Sommer 2021. Der Index zeigt also eine leicht verbesserte Einstellung der Bürger gegenüber aktienbasierten Anlageformen.
  • Auch der Indexwert für die künftige Erwartung verbessert sich – von 27,7 Punkten auf 31,6 Punkte. Die Tendenz der Aktienbeliebtheit zeigt also auch bei der Bürgerumfrage aufwärts.

Wesentlich günstiger aber sind die Indexwerte der Experten:

  • Von 53,6 Punkten im Winter 2020/2021 steigt der Indexwert auf 64,3 Punkte im Sommer 2021.
  • Und für die künftige Erwartung steigt der Index von 61,4 Punkten auf 67,5 Punkte. Auch hier also: Es geht bei den Erwartungen der BDV-Mitglieder bergauf.

Die Studie gibt Grund… zum vorsichtigen Optimismus

Somit treffen sich hier beide Studien – die Studie im Auftrag von Union Investment und die Studie des DIVA-Instituts: Es geht bei den Aktien leicht aufwärts, aber bei der Mehrzahl der befragten Bürger überwiegt eine abwartende Haltung. Denn wenn der Tandem-Gesamtindex für den Ist-Zustand bei guten 43,9 Punkten liegt (gegenüber 37,7 Punkten im Winter), setzt er sich aus einen Punktwert von doch verhaltenen 23,6 Punkten für die Bürger und von hohen 64,3 Punkten für die Experten zusammen.

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Und der noch bessere Wert für die künftige Erwartung von 49,5 Punkten (gegenüber 44,6 Punkten im Winter) setzt sich aus einen Einzelindex von 31,6 für die Bürger und 67,5 für die BDV-Mitglieder zusammen. Es gibt also mit Blick auf den DIVA-Geldanlage-Index Grund zur leichten Hoffnung, dass der Trend zu Aktien zunimmt. Einen Boom allerdings oder einen zukünftigen Run der Bürger auf aktienpassierte Geldanlagen ist auch anhand der DIVA-Studie noch nicht abzusehen. Die Ergebnisse werden anhand eines Chartbook auf der Webseite des Instituts präsentiert.

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