Patientinnen und Patienten, deren Hausarzt eine Privatpraxis betreiben, haben vorerst zunächst zwei Möglichkeiten: sich entweder an eine Hausarzt-Praxis wenden, die auch gesetzlich Versicherte betreut. Oder an die Impfzentren, die nach wie vor tätig sind. Es ist folglich zu befürchten, dass sie länger auf eine Impfung warten müssen. Ein weiterer Nachteil: Sie werden von Medizinern betreut, die nicht mit der Krankheitsgeschichte der Patienten vertraut sind. Und folglich auch die Risikofaktoren nicht kennen.

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"Es kann nicht mehr um die Patienten gehen"

Der Privatärztliche Bundesverband (PBV) reagierte bestürzt auf die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums. "Da geht es nur noch um Macht, es kann nicht mehr um den Patienten oder die Pandemie gehen", sagte eine Sprecherin gegenüber t-online.de. Durch das Kontingent der Privatärzte werde nun das der anderen aufgefüllt, "zumindest wenn der jeweilige Hausarzt mehr bestellt hat, als er zuvor bekommen konnte", sagt die Sprecherin.

Der PBV wolle nun "alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten" prüfen, damit möglichst viele Ärzte impfen können, kündigt die Sprecherin an. Das betrifft auch Betriebsärzte, die nach wie vor keinen Impfstoff erhalten. Dabei könnten auch Betriebe und Unternehmen ein wichtiger Baustein der Impfstrategie werden. Konzerne wie Adidas, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Siemens, Axel Springer und die Allianz haben angekündigt, Beschäftigte sowie deren Angehörige auf eigene Faust zu impfen: aktuell fehlt ihnen der Impfstoff.

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