Die W&W-Gruppe hat ihre Jahreszahlen für 2020 vorgelegt. Der Konzern konnte im vergangenen Jahr die gebuchten Bruttobeiträge von 4,32 Milliarden Euro auf 4,49 Milliarden Euro hieven. Der Konzernüberschuss nach Steuern lag mit 210,8 Millionen Euro gut 15,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen und der volatilen Finanz- und Kapitalmärkte sei der Gewinn damit nur knapp unterhalb der geplanten Gewinnspanne von 220 bis 250 Millionen Euro geblieben.

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Die Leistungen aus Versicherungsverträgen sinken von 4,65 Milliarden Euro auf nun 4,45 Milliarden Euro. Die Dividende solle dennoch auf dem aktuellen Niveau von 65 Cent pro Aktie gehalten werden. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

„Wir haben – Corona zum Trotz – unsere Erwartungen übertroffen und nur einen überschaubaren Rückgang beim Überschuss verzeichnet. Sowohl im Geschäftsfeld Wohnen als auch im Geschäftsfeld Versichern konnten wir Marktanteile ausbauen. Auch Adam Riese, unsere neue digitale Marke, hat ihren eindrucksvollen Kurs nochmals beschleunigt. Das alles sieht wirklich gut aus.", sagte Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG. Insgesamt habe das durch die Pandemie geprägte Corona-Jahr die W&W-Gruppe einem substanziellen Belastungstest ausgesetzt. Diesen habe man sehr gut bestanden.

Inzwischen sei die Versicherungsgruppe heute deutlich effizienter, agiler und kundennäher als zu Beginn der Reise. „Die W&W-Gruppe wird mehr und mehr zu einer sehr modernen, marktnahen und schnellen Unternehmung“, kommentiert Junker. Dennoch soll weiter an vielen Schrauben gedreht werden. So ginge es in der nächsten Phase darum, die Zielmärkte noch tiefer zu durchdringen und die Kosteneffizienz zu erhöhen. In der Gruppe solle die interne Effizienz um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gesteigert werden. Zudem solle die Zahl der Neukunden pro Jahr gruppenweit von zuletzt 450.000 auf mehr als 500.000 klettern. Dazu solle unter anderem „Adam Riese“ als eine führende Direktmarke aufgebaut werden. Das reine Digitalangebot solle künftig auch Produkte außerhalb des Kompositgeschäfts anbieten.

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„Wir sind entschlossen, den Umbau ohne Abstriche voranzutreiben und dabei alles zu tun, um unsere Arbeit, unsere Produkte und unsere Leistungen weiter zu verbessern. Dazu investieren wir weiterhin stark in die Digitalisierung und in die Qualifizierung unserer Belegschaft und fördern eine Kultur, die neue Wege zulässt und dazu führt, jeden Tag ein Stück besser zu werden.“, erklärt der Vorstandschef.

Die W&W-Ergebnisse in der Übersicht

Den größten Ergebnisbeitrag brachten den Angaben der W&W-Gruppe zufolge die Schaden- und Unfallsparten mit 167,0 Millionen Euro (2019: 139,1 Millionen Euro). Die Bruttobeiträge dieser Sparten kletterten um 5,1 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Das Neugeschäft lag mit 275,7 Millionen Euro 3,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders das Geschäft mit Firmenkunden habe zulegen können (7,7 Prozent). Auch die Digitalmarke „Adam Riese“ habe einen Teil beigesteuert.

Gleichzeitig fiel die Schaden-/Kostenquote Komposit von 89,5 Prozent auf 89,0 Prozent. Inzwischen habe auch die Digitaltochter Adam Riese in den Markt gefunden. Laut Geschäftsbericht habe das Unternehmen in Summe über 164.000 Kunden für den Konzern gewinnen können. Daraus resultieren gebuchte Bruttobeitragseinnahmen in Höhe von 12,1 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch gut 6,2 Millionen Euro.

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Das Finanzergebnis im Bereich Personenversicherung fiel deutlich niedriger aus als noch 2019. Während der Wert damals noch bei knapp 1.754,2 Millionen Euro gelegen hatte, waren es 2020 mur noch 1.367,1 Millionen Euro. Ebenfalls abwärts ging es für den Gewinn. Dieser sank von 26,4 Millionen Euro auf 22,6 Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge wuchsen um 3,1 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro zu. Allein das Neugeschäft mit Einmalbeiträge in der Lebensversicherung habe im vergangenen Jahr um 14,9 Prozent zulegen können. In der Krankenversicherung stiegen Beiträge 2020 um 5,0 Prozent.

Die W&W-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Konzernüberschuss steigt um 15,4 Prozent auf 210,8 Millionen Euro
  • Beitragseinnahmen steigen um 4,0 Prozent auf 4,49 Milliarden Euro
  • Leistungen aus Versicherungsverträgen fallen von 4,65 Milliarden Euro auf 4,55 Milliarden Euro
  • Schaden-/Kostenquote fällt von 89,5 Prozent auf 89,0 Prozent.
  • Vorstand schlägt eine Dividende von 65 Cent pro Aktie vor (65 Cent)

Das Ergebnis im Segment Wohnen fiel deutlich besser aus. Hier kletterte der Gewinn von 38,3 Millionen Euro auf 44,9 Millionen Euro. Auch das Neugeschäft in der Baufinanzierung konnte zulegen. Hier ging es um 9,5 Prozent auf 4,14 Milliarden Euro nach oben. Inklusive der Vermittlungen über Partnerbanken habe der Wert anno 2020 bei 6,69 Milliarden Euro gelegen.

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Für 2021 hält die W&W-Gruppe grundsätzlich an ihrem mittel- und langfristigen Ergebniskorridor von 220 bis 250 Millionen Euro fest. Angesichts der aktuell angespannten Lage sei eine fundierte Prognose zum derzeitigen Zeitpunkt nicht möglich.

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