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Haushaltsunfälle nicht zu unterschätzen

Wie berechtigt aber ist die Furcht vor weiteren Krankheiten, vor denen die Deutschen laut DAK-Studie Angst haben? Die Furcht vor Unfällen ist in der Wahrnehmung vieler insbesondere durch Verkehrsunfälle präsent – 3.059 Menschen sind in 2019 bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Wenngleich man das Risiko nicht unterschätzen darf, sind die Zahlen seit Jahren rückläufig – noch nie seit Beginn der Verkehrstoten-Statistik vor 62 Jahren gab es so wenige Verkehrstote. Allerdings ist die Zahl der Menschen hoch, die im Straßenverkehr verletzt wurden – sie lag in 2019 bei 384.000 Personen. Davon waren 65.244 Personen schwerverletzt. Für viele bedeutet ein solches Schicksal eine lange Liegezeit im Krankenhaus, einen Verlust von Einkommen und Rentenansprüchen sowie eine langzeitige Reha- Therapie.

Doch nicht nur durch den Verkehr drohen Unfallgefahren. Destatis hat eine statistische Tabelle veröffentlicht, in der die Anzahl von tödlichen Unfällen des Jahres 2019 nach Altersgruppen und Unfallart aufgeschlüsselt ist. Insbesondere bei Menschen ab 65 Jahre zeigt sich ein hohes Risiko für häusliche Unfälle:

Sterbefälle nach Unfallkategorien in 2019.@Destatis












Aber auch in den Altersgruppen ab 35 Jahre sollte diese Gefahr nicht unterschätzt werden: Insgesamt 956 Menschen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren starben in 2019 an den Folgen eines häuslichen Unfalls.

Durch schwere Erkrankungen drohen ernste finanzielle Folgen

Freilich: Statistiken zu Todesursachen sagen viel darüber aus, welches Risiko von einer Krankheit oder einem Unfall ausgeht. Ein Problem allerdings wird dadurch nicht veranschaulicht. Denn auch, wenn ein Unfall oder eine Krankheit nicht zum Tode führen, drohen für Betroffene und Familien ernste finanzielle Folgen.

Beispielhaft zeigt sich dies an Krebserkrankungen: Die Hälfte der jährlichen Neuerkrankungen gilt laut Deutschem Krebsforschungszentrum mittlerweile als heilbar (Versicherungsbote berichtete). Durch einen Tumor können jedoch hohe Einkommensverluste entstehen – zum Beispiel durch Berufsunfähigkeit aufgrund langdauernder Krebstherapien. Auch drohen durch schwere Erkrankungen Zusatzkosten – für notwendige Umbauten der Wohnung oder des Hauses, für Therapien, für medizinische Hilfsmittel. Hinzu kommen drohende Kosten bei Pflegebedürftigkeit.

Zwar können bei Pflegebedürftigkeit Leistungen der Pflegeversicherung bezogen werden – Pflegegeld, Sachleistungen, die Versorgung durch einen ambulanten Pflegedienst oder als stationäre Leistung. Bei Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung aber drohen hohe Eigenanteile – mittlerweile ein Armutsrisiko (Versicherungsbote berichtete). Diese können aufgrund des so genannten „Elternunterhalts“ sogar zur finanziellen Belastung der leiblichen Kinder werden (Versicherungsbote berichtete).

Junge Menschen mit großer Furcht vor psychischen Erkrankungen

In diesem Kontext sollte auch ein weiteres Ergebnis der DAK-Studie hellhörig machen: Mit 48 Prozent fürchten jüngere Menschen (zwischen 14 und 29 Jahren) auffallend häufig psychische Erkrankungen. Hingegen sind es in der Altersgruppe über 60 Jahre nur 23 Prozent, die eine psychische Erkrankung fürchten. Die Furcht jüngerer Menschen ist berechtigt, wie Zahlen der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zeigen: Fast die Hälfte aller Leistungsfälle, die heutzutage zur Beziehung einer BU-Rente führen, werden durch psychische Erkrankungen ausgelöst (Versicherungsbote berichtete). Die Ergebnisse der DAK-Studie sind auf der Webseite der Krankenkasse abrufbar.

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