Geht man von der Stornoquote für das gesamte Leben-Geschäft aus, nimmt aber nicht die VRK, sondern die Targo den letzten Platz ein. Der Marktführer bei Risiko-Lebensversicherungen – die Cargo hält 13,9 Prozent des gesamten Bestandes – klagt insbesondere über hohe Stornoquoten in den Bereichen Kapitalbildende Lebensversicherung (13,12 Prozent) und Rentenversicherung (11,65 Prozent).

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Folgende Versicherer müssen besonders schlechte Stornoquoten in 2019 beklagen (beginnend mit der besten und endend mit der schlechtesten Quote, was Rang 71 bis 80 in der Storno-Tabelle entspricht):

  • Bayern-Versicherung: 4,74%
  • VRK: 5,26%
  • Ergo Vorsorge: 5,38%
  • Rheinland: 5,62%
  • Provinzial Rheinland: 5,82%
  • PB: 6,26%
  • Neue Leben: 6,32%
  • myLife: 6,64%
  • Dortmunder: 7,08%
  • Targo: 8,84%

Anmerkung: Dass die Stornoquoten mit Vorsicht zu deuten sind und nicht per se für eine schlechte Beratungsqualität sprechen, macht auch eine Stellungnahme von myLife Lebensversicherung deutlich. Gegenüber Versicherungsbote äußerte ein Sprecher: Die Stornoquote der myLife setze sich „aus dem strategischen Kerngeschäft der Nettotarife und aus dem seit 2016 beendeten und nun auslaufenden Geschäftszweig der Restschuldversicherung zusammen“.

Auch sei die Stornoquote des Geschäftszweigs der Restschuldversicherung deshalb erhöht, weil aus technischen Gründen bei einer Erhöhung der Darlehenssumme durch einen neuen Kreditvertrag des Kunden der bestehende Restschuldvertrag ebenfalls endet. Dieser würde dann als Abgang gerechnet und somit als Storno gezählt.

Es handle sich also nicht um echte Kündigungen seitens der Kunden, sondern spreche im Gegenteil für eine hohe Kundenzufriedenheit und Loyalität durch Fortsetzung der Vertragsverhältnisse. Auch würde im strategischen Kerngeschäft der Nettotarife die Stornoquote – nach Anzahl der Verträge und auch nach dem statistischen Jahresbeitrag für das Jahr 2019 – nur 2,6 Prozent betragen und demnach unter dem vom GDV ermittelten Marktdurchschnitt von 2,68 Prozent liegen.

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Hintergrund: Zum Jahresbeginn 2019 erwarb die Franke und Bornberg Research GmbH vom VersicherungsJournal Verlag den Geschäftsbereich Map-Report. Damit holten sich die Rating-Experten eines der etabliertesten Ratings der Versicherungsbranche ins Haus: Seit 30 Jahren schon liefert der Map-Report Daten zu Sparten und Anbietern, seit einigen Jahren unter Verantwortung des Chefredakteurs Reinhard Klages. Der Map-Report 917 widmet sich dem Bilanzrating deutscher Lebensversicherer und kann auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.

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