Bancassurance ist derzeit in aller Munde. Die Zahlungsrichtlinie PSD II läßt Banken und Versicherer gute Geschäfte wittern: Denn wer der PSD II zustimmt, macht sich quasi gläsern und die Versicherer können dank der Zahlungsströme zielgerichtet Angebote unterbreiten. So lautet - stark vereinfacht - das Heilsversprechen, das viele Finanzkonzerne mit Zahlungsrichtlinie verbinden. Dementsprechend zahlreich sind Kooperationen und Zusammenschlüsse in diesem Bereich.

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Wer diese Meldungen verfolgt hat, konnte den Eindruck gewinnen, das Geschäft ginge an Maklern vorbei. Zwar hat der Onlinemakler Check24 eine eigene Bank gegründet, doch die weitaus meisten Kooperationen betrafen große Versicherer und Banken, die langfristige Verpflichtungen miteinander eingingen: Bevorzugt im Rahmen von exklusiver Zusammenarbeit.

Bancassurance: Fonds Finanz-Makler in Bankfilialen

Doch das wichtige Bancassurance-Geschäft will der Münchener Maklerpool Fonds Finanz nicht einfach so liegen lassen. So schrieb Pool-Chef Norbert Porazik kürzlich in einer geschlossenen Facebook-Gruppe, dass sich immer mehr Banken mit dem Wunsch an Fonds Finanz wenden, ihre eigenen Kunden in die Betreuung zu übernehmen, damit diese auch in Versicherungsfragen einen Ansprechpartner hätten. „Wir empfehlen diesen Banken dann, in jeder Filiale mindestens einen unserer Versicherungsmakler einzusetzen“, hieß es weiter auf Facebook. Darüber wollte Versicherungsbote mehr erfahren und fragte bei Norbert Porazik nach.

Versicherungsbote: Trifft es zu, dass Fonds Finanz-Makler in Bankfilialen eingesetzt werden sollen?

Norbert Porazik: Ja, die Nachfrage nach dem Einsatz unserer Makler in Bankfilialen steigt derzeit immens an. Hintergrund ist, dass sich Banken zunehmend aus der Ausschließlichkeit lösen, um ihre Kunden auch in Versicherungsfragen fair und nachhaltig zu beraten. Da diese Banken aber oftmals nicht die personellen Kapazitäten haben, bieten wir ihnen an, Vermittler der Fonds Finanz als Kooperationspartner einzusetzen. Die Banken liefern die Kunden, die Makler bringen das unabhängige Expertenwissen für eine ganzheitliche, nachhaltige Beratung mit. Von dieser Symbiose profitieren alle Seiten.

Ab wann besteht diese Möglichkeit?

Die Nachfrage der Banken und unserer Vermittler ist sehr groß. Wir haben mit diesem Konzept aber erst jetzt begonnen und arbeiten derzeit an der Zusammenführung möglicher Pilot-Kooperationspartner.

Mit welchen Banken sind solche Modelle angedacht?

Das Interesse auch seitens der Banken ist groß: Dazu gehören Sparkassen, Universalbanken und genossenschaftliche Banken. Allgemein viele regionale Banken im ländlichen Umfeld.

Gilt das Angebot bundesweit oder ist es regional begrenzt?

Das Angebot steht sowohl den Banken als auch den Makler bundesweit zur Verfügung.

Inwieweit profitieren die jeweils Beteiligten?

Verändertes Kundenverhalten, mangelnde Anlagealternativen und der Trend zur Nutzung von Online-Vergleichsportalen stellt Banken vor die Herausforderung, ihre Kunden mit konkurrenzfähigen Angeboten in allen Bereichen der Versicherungs- und Finanzdienstleistungen marktgerecht zu beraten. Zusätzlich fordern Niedrigzinsen die Banken heraus, neue Lösungen für ihre Kunden zu finden und sich selbst damit neue Ertragsmöglichkeiten zu erschließen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit der Anbindung einer Bank als Versicherungsmakler wird ein neuer Weg für unabhängige, marktgerechte und nachhaltige Kundenberatung aufgezeigt. Des Weiteren steht die Bank nicht mehr in Abhängigkeit eines Versicherers und kann, neben dem Erhalt von lokalen Arbeitsplätzen, die persönliche und auf Vertrauen basierende Beratung vor Ort beibehalten.
Neben kostfreien Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen können Banken zusätzlich auf unsere unabhängigen Vergleichsrechner und Software-Angebote zurückgreifen, damit die bestehenden Verträge der Kunden prüfen und diese bei Bedarf auf geeignetere Produkte oder Tarife umstellen.

Wem gehören die vermittelten Bestände?

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Das obliegt der individuellen Vereinbarung zwischen Versicherungsmakler und Bank.

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