„Insgesamt steht das Jahr 2019 für einige schwere Stürme, große Hitze und starke lokale Überschwemmungen und ist damit charakteristisch für Extremwetter auch in Deutschland“, sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler. Insgesamt sorgten Naturgefahren im vergangenen Jahr für versicherte Schäden von rund 3,2 Milliarden Euro. Damit liege die Naturgefahrenbilanz auf dem Vorjahresniveau und unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 3,7 Milliarden Euro. Das geht aus vorläufigen Zahlen des GDV hervor.

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Den größten Teil an den verursachten Schäden machten Sturm und Hagel sowie Starkregen aus. Diese Naturgefahren kosteten die Versicherer 2,2 Milliarden Euro. Allein im März mit den Stürmen „Dragi“ und „Eberhard“ dürften Schäden von knapp 500 Millionen Euro angefallen sein. „Die unterdurchschnittliche Bilanz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer wieder heftige lokale Regenfälle mit hohen Schäden gab“, sagte Weiler.

Enorm gestiegen sind die Kosten im Bereich der Kfz-Versicherung. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hätten sich die Leistungen für Sturm-, Hagel-, Blitz- und Überschwemmungsschäden an Kraftfahrzeugen auf geschätzte eine Milliarde Euro fast verdoppelt. Allein die Unwetterserie und der Hagel an Pfingsten habe in diesem Jahr mit Schäden an Kraftfahrzeugen von rund 350 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Insgesamt liegen die Schäden voraussichtlich jedoch rund fünf Prozent über dem langjährigen Schnitt von 950 Millionen Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Vorsorge gegen Unwetterschäden

Wenn Hausbesitzer ihre Immobilie gegen Hochwasser, Starkregen, Erdrutsch und andere Naturgefahren absichern wollen, reicht eine einfache Wohngebäudeversicherung nicht aus. Zusätzlich muss eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden, die als eigenständiger Vertrag oder Zusatzbaustein zu einer Wohngebäude-Police erhältlich ist.

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Ein Versicherungsschutz ist grundsätzlich für fast alle Häuser in Deutschland möglich. Denn: 99 Prozent der Gebäude in Deutschland sind problemlos gegen Überschwemmungen und Starkregen versicherbar. Davon geht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schon länger aus. Doch nur 41 Prozent aller Hausbesitzer in Deutschland haben ihr Hab und Gut gegen Hochwasserschäden und weitere Elementargefahren abgesichert. Doch die Unterschiede sind zwischen den einzelnen Bundesländern erheblich. Während in Baden-Württemberg 94 Prozent der Gebäude gegen Naturgefahren versichert sind, haben in Bremen gerade einmal 19 Prozent einen entsprechenden Schutz. Die hohe Versicherungsdichte in Baden-Württemberg hat historische Gründe. Schließlich bestand bis zum Jahr 1993 eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden.

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