Lob hingegen gab es für die FDP für ihren Kampf gegen den Deckel. Lob gab es zudem für CDU-Politiker Carsten Brodesser als Gegner eines starren Deckels (der Versicherungsbote berichtete) – denn von diesem werde man "gut behandelt", wie Heinz mit leichter Selbstironie formulierte. Ebenso gab es Lob für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Hatte sich doch der GDV mit einer Stellungnahme vom 6. Mai 2019 ungewohnt offen gegen den Deckel positioniert.

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Bonifikationen: Verfängt sich die Branche im Fehlanreiz?

Dass aber nicht nur unterhaltsame Polemik und Altbekanntes verkündet wurde, lag an der Präsentation der neuen BVK-Strukturanalyse 2018/2019. Denn hier wurden auf Grundlage der Daten von 2.500 Vermittlern Fakten präsentiert, die in der Branche für Gesprächsstoff sorgen dürften. So geht die Einkommensschere auch bei den Vermittlern immer mehr auseinander. Erheblich viele Makler kämen auf Jahresumsätze unter 50.000 Euro und Gewinne unter 25.000 Euro.

Ein weiteres Problem sind die Bonifikationen, die 80 Prozent aller Teilnehmer an der Strukturanalyse erhalten. Denn sind diese ausschließlich an quantitative Vorgaben geknüpft wie z. B. an das Erreichen bestimmter Verkaufsziele und Schwellenwerte, verstoßen sie gegen Maßgaben der Versicherungsvertriebsrichtlinie Insurance Distribution Directive (IDD). So gilt ein solcher Vergütungsmechanismus der Delegierten Verordnung (EU) 2017/2359 als klassischer Fehlanreiz, wie Vertriebsexperte Matthias Beenken in einem Interview gegenüber dem Versicherungsbote ausführte. Hier lohnt es, genauer hinzuschauen, damit sich die Branche nicht selber schadet. Der Versicherungsbote wird weiter über die BVK-Strukturanalyse 2018/2019 berichten.

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