Wenn Pflegebedürftige in einem Heim betreut werden, so müssen sie hierfür immer höhere Summen aus eigener Tasche zahlen. Im Januar 2019 betrugen die Kosten im Bundesschnitt 1.843,11 Euro monatlich. Allein seit Januar 2018 kletterten die durchschnittlichen Kosten um 91,92 Euro im Monat. Das geht aus der PKV-Pflegedatenbank hervor. Bei der Höhe des Eigenanteils gibt es regional sehr große Unterschiede. Während der durchschnittliche in Eigenanteil in Nordrhein-Westfalen bei 2.349,97 Euro liegt, kommen Pflegebedürftige in Sachsen-Anhalt mit nur 1.306,43 Euro vergleichsweise recht günstig davon.

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Berechnungen der Bertelsmann Stiftung gehen aktuell davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2045 auf fünf Millionen Menschen anwachsen wird. Während vor diesem Hintergrund ein weiterer Anstieg des Beitrags zur gesetzlichen Pflegeversicherung zu erwarten ist, dürfte auch der Eigenanteil im Pflegefall eher ansteigen.

Lücken der Pflegepflichtversicherung werden größer

Dennoch scheinen viele Bundesbürger mit dem Thema Pflege recht sorglos umzugehen. In Summe unterschätzen zwei Drittel (64 Prozent) aller Deutschen die Kosten, die die Pflegeversicherung nicht übernimmt. So meinten zwei Fünftel (43 Prozent) der Befragten, dass die gesetzliche Pflegeversicherung die Kosten für einen vollstationären Pflegeplatz in voller Höhe übernehmen würde. Weitere 21 Prozent der Befragten gingen von einem Eigenanteil von unter 1.000 Euro aus. Das geht aus einer Kantar Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank hervor.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt nun eine Studie des Allensbach-Instituts im Auftrag des PKV-Verbandes. Demnach wüssten sogar 78 Prozent der Befragten, dass man im Pflegefall allein mit der gesetzlichen Pflegeversiche­rung nicht ausreichend abgesichert ist. Etwas mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) ist es wichtig, sich so gut abzusichern, dass sie im Pflegefall nicht auf weitere Unterstützung von Familie, Freunden oder Staat angewiesen sind.

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Dagegen könne sich einer von sechs Befragten (16 Prozent) überhaupt nicht vorstellen, privat für die Pflege vorzusorgen. Gleichzeitig seien etwa 30 Prozent der Befragten bereit, zwischen 50 und 200 Euro im Monat in die Absicherung ihrer künftigen Pflegekosten zu stecken. Im Durchschnitt rechneten die Befragten mit monatlichen Kosten in Höhe von 161 Euro. Doch damit würden sie die Kosten der Eigenvorsorge deutlich überschätzen, heißt es in einer Pressemitteilung. Aktuell haben 3,7 Millionen Menschen eine private Pflegezusatzversicherung.

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