Die Zurich möchte sich in Deutschland neu ausrichten. So sollen die Marken Zurich und DA Direkt neu justiert werden. Zudem möchte der Versicherer verstärkt digitale Themen angehen. Diese Pläne sind nicht ganz neu. Denn die ersten Schritte hatte der Versicherungskonzern bereits 2018 angestossen und ein entsprechendes Vorstands-Ressort für IT und digitale Themen geschaffen.

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Im Januar 2019 wurden die Pläne für den Direktversicherer konkreter. Denn beim Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main solle das Online-Geschäft ausgebaut werden. Dazu sollen die bestehenden Online-Teams erheblich ausgebaut werden. Ein Teil des Programms ist ein neues Kundenportal. Zudem sollen Kunden, auf Wunsch, einen persönlichen und vor allem festen Ansprechpartner am Telefon erhalten. Dazu sollen die bestehenden 34 Geschäftsstellen in Deutschland in ein neuartiges Service-Netzwerk umgestaltet werden.

Zurich setzt auf Automatisierung

Speziell bei der Schadenbearbeitung möchte der Konzern angreifen. Bereits im Juli 2017 vermeldete die Zurich künftig auf künstliche Intelligenz bei der Schadenbearbeitung zu setzen. Denn: Durch den Einsatz von Software-Robotern könnte die durchschnittliche Bearbeitungszeit von einer Stunde auf fünf Sekunden reduziert werden. Allein in der Testphase habe der Versicherer so 40.000 Arbeitsstunden einsparen können.

Nun solle der Kontakt mit dem Kunden verbessert werden. Dazu sollen beim Tochterunternehmen DA Direkt regelmäßige Standmitteilungen über den Status der Schadenbearbeitung an Kunden gesendet werden. Dieser Service-Gedanke ist in anderen Branchen bereits seit geraumer Zeit Standard. So gehören Paketverfolgung oder selbst der Live-Tracker für die Pizza-Bestellung zum täglichen Leben.

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Dieser Standard soll nun auch beim Direktversicherer Einzug halten. Per Kurznachrichten sollen die Kunden aktuelle Informationen zum persönlichen Versicherungsfall erhalten. Dadurch könnten Kunden die Bearbeitungsschritte "nahezu in Echtzeit verfolgen", heißt es in einer Pressemitteilung. Derzeit könnten über 30 verschiedene Statusmeldungen zu unterschiedlichen Arbeitsschritten verschickt werden. So sollen Kunden unter anderem Empfangsbestätigungen für eingereichte Fotos oder Dokumente erhalten. Aber auch Informationen zu getätigten Zahlungen oder das Abfragen von fehlenden Dokumenten oder weiteren Schadenfotos solle über den neuen Dienst laufen. Im ersten Schritt solle der SMS-Service für Kaskoschäden angeboten werden. In Kürze sollen auch Kfz-Haftpflicht-Schäden über den Informationsdienst abgewickelt werden können, heißt es weiter.

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