Versicherungsvermittler genießen nach wie vor ein eher geringes Vertrauen in der Bevölkerung. Diesen Schluss lässt der aktuelle „Trust in Profession Report“ des GfK-Vereins zu, für den 2.000 Personen ab 14 Jahren repräsentativ befragt wurden. Von den 32 abgefragten Berufsgruppen landet „Versicherungsvertreter“ mit 23 Prozent Vertrauen auf dem vorletzten Platz. Doch es gibt Licht am Horizont. Denn: Im Vergleich zur Befragung im Jahr 2016 ist das Ansehen des Versicherungsvertreters leicht gestiegen. So kletterte der Umfragewert von 22 auf 23 Prozent. Im Vergleich zu 2014 konnten sich die Vertreter sogar um vier Prozentpunkte verbessern.

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Auch wenn die Studie nicht explizit nach Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern fragt, dürfte deren Image kaum besser aussehen. Schließlich verwenden viele Bürger den Begriff "Versicherungsvertreter" pauschal für alle Vertriebskanäle, wie uns Vermittler aus ihrer täglichen Arbeit berichten. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Vertriebsformen ist vielen Verbrauchern nicht bekannt. Untersuchungen zum Verbraucherwissen bezüglich der einzelnen Vertriebswege fehlen jedoch.

Das höchste Vertrauen aller Berufsgruppen genießen die sogenannten helfenden Berufe – Tätigkeiten also, denen ein hoher sozialer Nutzen zugesprochen wird. Ganz oben platzieren sich Feuerwehrleute und Sanitäter (96 Prozent), gefolgt von Krankenpflegepersonal (95 Prozent), Ärzten, Piloten sowie Lok-, Bus-, U-Bahn und Straßenbahnführern (jeweils 89 Prozent). Das Vertrauen in diese Berufsgruppen blieb im vergleich zum letzten Ranking 2016 stabil hoch.

Keine Gründe für schlechtes Image genannt

Zu den Berufsgruppen, die aktuell vergleichsweise wenig Vertrauen genießen, zählen darüber hinaus Profisportler und Fußballer (37 Prozent), Werbefachleute (25 Prozent) sowie Politiker (14 Prozent). Den größten Verlust in Sachen Vertrauen mussten Rechtsanwälte hinnehmen. Hier sank der Wert um fünf Prozentpunkte auf 67 Prozent. Ebenfalls gesunken ist das Vertrauen in Banker (von 43 auf 40 Prozent) und Pfarrer (von 61 auf 57 Prozent).

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Warum das Ansehen des Versicherungsvertreters so gering ist, dazu trifft die Studie keine Aussagen. In den letzten Jahren hat die Branche selbst einige Bemühungen unternommen, das Image zu verbessern – etwa durch Kampagnen wie den „ehrbaren Kaufmann“ oder den Verhaltenskodizes des GDV sowie von anderen Verbänden. Auch sind die Anforderungen an Ausbildung, Qualifikation und Beratung deutlich gestiegen. Hier wäre die Branche aufgefordert, selbst stärker das Image des Vermittlers zu evaluieren – auch, um gezielter gegen bestehende Vorurteile vorzugehen.

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