Seit 2007 ermittelt das forsa-Institut im Auftrag des DBB Beamtenbundes das Ansehen ausgewählter Berufsgruppen. Und die Ergebnisse sind für den Versicherungsvertrieb nicht erfreulich. Fast schon traditionell platziert sich der „Versicherungsvertreter“ am unteren Ende der Liste: keine andere Tätigkeit hat hierzulande ein derart schlechtes Image. Und auch die aktuelle Umfrage brachte wenig Erfreuliches zu Tage.

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Versicherungsvertreter holt auf

In der jüngsten „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2017“ landet der Versicherungsvertreter erneut auf dem letzten Platz des Berufsgruppen-Rankings. Ganze elf Prozent der befragten Verbraucher bringen dem Beruf ein „sehr hohes“ oder „hohes“ Ansehen entgegen.

Ähnlich schlecht schneiden nur die Berufsbilder „Mitarbeiter einer Werbeagentur“ (12 Prozent), „Mitarbeiter einer Telefongesellschaft“ (18 Prozent) und Politiker (24 Prozent Zustimmung). Gleichfalls ein niedriges Ansehen haben Manager (26 Prozent), „GewerkschaftsfunktionärIn“ (29 Prozent) und Bankangestellte (33 Prozent).

Versicherungsvertreter auf der Überholspur?

Doch es gibt Licht am Horizont. Denn: Im Vergleich zum Vorjahr ist das Ansehen des Versicherungsvertreters leicht gestiegen. Nach dem 2015 mit dem schlechtesten Ergebnis in der Geschichte der Umfrage der Tiefpunkt erreicht wurde, kletterte der Umfragewert von neun auf elf Prozent. Damit liegt die Berufsgruppe nur noch knapp hinter dem „Mitarbeiter einer Werbeagentur“. Der in den vergangenen Jahren kräftig verloren hat. Hier stürzte die Gunst der Bevölkerung von 18 Prozent im Jahr 2007 auf nun 12 Prozent. Damit könnte 2018 der Wechsel der roten Laterne anstehen.

Auch wenn die Studie nicht explizit nach Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern fragt, dürfte deren Image kaum besser aussehen. Viele Bürger verwenden den Begriff "Versicherungsvertreter" pauschal für alle Vertriebskanäle, wie uns Vermittler aus ihrer täglichen Arbeit berichten. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Vertriebsformen ist vielen Verbrauchern nicht bekannt. Untersuchungen zum Verbraucherwissen bezüglich der einzelnen Vertriebswege fehlen jedoch.

Keine Gründe für schlechtes Image genannt

Warum das Ansehen des Versicherungsvertreters so gering ist, dazu trifft die Studie keine Aussagen. In den letzten Jahren hat die Branche selbst einige Bemühungen unternommen, das Image zu verbessern – etwa durch Kampagnen wie den „ehrbaren Kaufmann“ oder den Verhaltenskodizes des GDV sowie von anderen Verbänden. Auch sind die Anforderungen an Ausbildung, Qualifikation und Beratung deutlich gestiegen. Hier wäre die Branche aufgefordert, selbst stärker das Image des Vermittlers zu evaluieren – auch, um gezielter gegen bestehende Vorurteile vorzugehen.

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Ein vergleichsweise hohes Ansehen haben hingegen soziale und helfende Berufe. Mit Abstand am meisten Zustimmung genießen Feuerwehrmänner (96 Prozent) vor ÄrztInnen (89 Prozent) und Kranken-/ AltenpflegerInnen und (88 Prozent). Auch PolizistInnen (87 Prozent) und ErzieherInnen (85 Prozent) haben einen sehr hohen Wert.

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