Seit 2007 ermittelt das forsa-Institut im Auftrag des DBB Beamtenbundes das Ansehen ausgewählter Berufsgruppen. Die Ergebnisse sind für den Versicherungsvertrieb traditionell nicht erfreulich. Denn der „Versicherungsvertreter“ ist stets am unteren Ende der Liste platziert. Im vergangenen Jahr hatte keine andere Tätigkeit hierzulande ein derart schlechtes Image.

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Auch wenn die jährliche DBB-Studie nicht explizit nach Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern fragt, dürfte deren Image kaum besser aussehen. Viele Bürger verwenden den Begriff "Versicherungsvertreter" pauschal für alle Vertriebskanäle, wie uns Vermittler aus ihrer täglichen Arbeit berichten. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Vertriebsformen ist vielen Verbrauchern nicht bekannt. Untersuchungen zum Verbraucherwissen bezüglich der einzelnen Vertriebswege fehlen jedoch.

Eine Marktuntersuchung des Beratungsinstituts Sirius Campus kommt aktuell zu einem komplett anderen Bild. Demnach seien über zwei Drittel (68 Prozent) der Versicherungsnehmer begeistert von ihrem hauptsächlichen Ansprechpartner bei einer Versicherungsgesellschaft und beurteilten diesen mit „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Im Vergleich zur Untersuchung aus dem Jahr 2016 sei dies eine deutliche Steigerung (55 Prozent).

Ausschließlichkeitsvertreter führen die Statistik an. So seien 76 Prozent der Vertreterkunden von ihrem Ansprechpartner begeistert. Maklerkunden (68 Prozent), Bankkunden (67 Prozent) und vor allem Direktkunden (50 Prozent) und Onlinekunden (39 Prozent) fallen zum Teil deutlich gegenüber den Vertretern ab.

Nimmt man nun neben den Antwortmöglichkeiten „ausgezeichnet“ und „sehr gut“ auch noch die Bewertung "gut" mit in die Betrachtung, dann beurteilen 92 Prozent der Kunden ihren Vermittler mit mindestens "gut". Auch hier lägen die Vertreter vorne (96 Prozent). Ebenfalls 96 Prozent Zufriedenheit erreichen die Makler. Es folgen die Bankberater mit 95 Prozent.

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Eine persönliche Beziehung zum Vermittler sei für viele Kunden die Basis einer guten Kundenbeziehung. Für rund ein Drittel der Befragten sei der Vermittler ein Bekannter (10 Prozent), Freund (6 Prozent), Verwandter (3 Prozent), sei schon für die eigenen Eltern als Vermittler tätig gewesen (7 Prozent) oder wäre auf sonstige Weise persönlich verbunden. Allerdings würde die Mehrheit der Kunden ihren Vermittler jedoch weniger als Freund sehen. Dieser sei eher ein Geschäftspartner, der einem möglichst gute Angebote unterbreite (68 Prozent). „Immer noch sehen viele Kunden einen Vermittler als einen wichtigen Partner für ein komplexes und aufwändiges Thema. Wer einmal die Notwendigkeit von Vorsorge und Absicherung verstanden hat, erkennt schnell die Vorzüge eines persönlichen Vermittlers“, erklärt Oliver Gaedeke, Geschäftsführer und Gründer der Sirius Campus GmbH, die Untersuchungsergebnisse.

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