Seit 2007 ermittelt das forsa-Institut im Auftrag des DBB Beamtenbundes das Ansehen ausgewählter Berufsgruppen. Und die Ergebnisse sind für den Versicherungsvertrieb nicht erfreulich. Fast schon traditionell platziert sich der „Versicherungsvertreter“ am unteren Ende der Liste: keine andere Tätigkeit hat hierzulande ein derart schlechtes Image. Und auch die aktuelle Umfrage brachte wenig Erfreuliches zu Tage.

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Versicherungsvertreter: abgeschlagen auf dem letzten Platz der abgefragten Berufsgruppen

In der jüngsten „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2016“ landet der Versicherungsvertreter abgeschlagen auf dem letzten Platz des Berufsgruppen-Rankings. Ganze neun Prozent der befragten Verbraucher bringen dem Beruf ein „sehr hohes“ oder „hohes“ Ansehen entgegen.

Ähnlich schlecht schneiden nur die Berufsbilder „Mitarbeiter einer Werbeagentur“ (13 Prozent), „Mitarbeiter einer Telefongesellschaft“ (18 Prozent) und „GewerkschaftsfunktionärIn“ (24 Prozent) ab. Gleichfalls ein niedriges Ansehen haben Politiker (24 Prozent Zustimmung), Manager (26 Prozent) und Bankangestellte (28 Prozent).

Noch nie war Ansehen des Versicherungsvertreters so gering

Bedenklich: im Vergleich zum Vorjahr ist das Ansehen des Versicherungsvertreters sogar gesunken. 2015 sprachen noch 12 Prozent der Befragten Vertretern ein („sehr“) hohes Ansehen aus. Noch nie in der Geschichte der Umfrage war das Image des Berufsstandes auf so niedrigem Niveau!

Auch wenn die Studie nicht explizit nach Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern fragt, dürfte deren Image kaum besser aussehen. Viele Bürger verwenden den Begriff "Versicherungsvertreter" pauschal für alle Vertriebskanäle, wie uns Vermittler aus ihrer täglichen Arbeit berichten. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Vertriebsformen ist vielen Verbrauchern nicht bekannt. Untersuchungen zum Verbraucherwissen bezüglich der einzelnen Vertriebswege fehlen jedoch.

Keine Gründe für schlechtes Image genannt

Warum das Ansehen des Versicherungsvertreters so gering ist, dazu trifft die Studie keine Aussagen. In den letzten Jahren hat die Branche selbst einige Bemühungen unternommen, das Image zu verbessern – etwa durch Kampagnen wie den „ehrbaren Kaufmann“ oder den Verhaltenskodizes des GDV sowie von anderen Verbänden. Auch sind die Anforderungen an Ausbildung, Qualifikation und Beratung deutlich gestiegen. Hier wäre die Branche aufgefordert, selbst stärker das Image des Vermittlers zu evaluieren – auch, um gezielter gegen bestehende Vorurteile vorzugehen.

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Ein vergleichsweise hohes Ansehen haben hingegen soziale und helfende Berufe. Mit Abstand am meisten Zustimmung genießen Feuerwehrmänner (93 Prozent) vor Kranken-/ AltenpflegerInnen und ÄrztInnen (jeweils 87 Prozent). Auch ErzieherInnen und PolizistInnen haben mit 82 Prozent Zustimmung einen sehr hohen Wert. Für die Studie wurden repräsentativ 2.003 Bundesbürger befragt.

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