Betriebsunterbrechungen werden von den Unternehmen global als größte Bedrohung für die eigene Existenz wahrgenommen. 38 Prozent aller Entscheider in Unternehmen geben zu Protokoll, dass die Betriebsunterbrechung zu den drei größten Risiken für die eigene Firma zählt. Dies ist das Ergebnis des „Risk Barometer 2017“, für das die Allianz weltweit über 1.200 Führungskräfte, Risikoberater und Underwriter befragt hat.

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Dass auch die Digitalisierung weltweit und branchenübergreifend in den Firmen für Kopfzerbrechen sorgt, zeigt Rang 2 der Risiko-Hitliste. Ein verstärkter Wettbewerb, vor allem durch nichttraditionelle Konkurrenten und agile Startups, ist einer der Treiber des Risikos „Marktentwicklungen“, das mit 31 Prozent der Nennungen in der aktuellen Studie auf Platz 2 liegt und damit zum zweiten Mal in Folge unter den Top-3-Risiken auftaucht, wenn auch mit abnehmender Bedeutung (Vorjahr: 34 Prozent).

Mit 30 Prozent der Nennungen haben sich Cybervorfälle (Cyber-Kriminalität, Verletzung der Datenschutzrechte, technisches Versagen) auf dem dritten Rang gefestigt – unter den "Top 3" tauchten sie erstmals 2016 auf.

In Deutschland Cyberfälle größtes Geschäftsrisiko

In Deutschland platzieren sich Cyberfälle mit 44 Prozent aller Nennungen auf Rang 1 der größten Unternehmerrisiken. Dies beinhaltet Vorfälle wie IT-Ausfälle, Industrie-Spionage und Datenmissbrauch. Hier hat ein Umdenken bei deutschen Unternehmen eingesetzt, denn erst seit drei Jahren ist dieses Risiko überhaupt in den Top 10 zu finden. Seitdem hat sich die Zahl der Nennungen fast vervierfacht. Die Allianz spricht davon, dass dieses Risiko lange unterschätzt worden sei.

Die Bedeutung von Marktentwicklungen wie Niedrigzins, Volatilität, neue Wettbewerber durch die Digitalisierung oder ein verstärkter Wettbewerb wird hingegen von deutschen Unternehmen mit leicht nachlassender Bedeutung als Bedrohung wahrgenommen. Dieses Risiko war im letzten Jahr mit 40 Prozent Nennungen noch auf dem ersten Platz der größten Bedrohungen, rutscht nun mit 39 Prozent auf Rang 3 ab.

Die 10 wichtigsten Risiken für deutsche Unternehmen 2017. Quelle: Risk Barometer Allianz / AGCS 2017

Die Bedeutung von Cyberfällen nimmt hingegen weltweit zu. In Europa und in den USA ist dieses Risiko auf Platz 2 gestiegen. In Großbritannien und Deutschland nahm es sogar erstmals Platz 1 ein. Cybervorfälle gelten vor allem in der Informations- und Telekommunikationsbranche sowie im Handel als Top-Risiko. „In Deutschland und Europa sehen wir verstärkte Aktivitäten der Gesetzgeber und ein steigendes Bewusstsein auf Seiten des Managements. Immer mehr Unternehmen entwickeln gezielte Cyber-Abwehrstrategien“, erklärt Andreas Berger, Vorstand der Allianz Global Corporate & Specialty SE.

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