Am Anfang war ein Shitstorm? Nachdem die Unternehmensführung der Allianz Versicherung bekannt gegeben hatte, keine Bonuszahlungen zum 125jährigen Firmenjubiläum auszuzahlen, machten im Intranet hunderte Mitarbeiter ihrem Ärger Luft (Versicherungsbote berichtete). Hat der Ungehorsam der Angestellten nun zum Erfolg geführt?

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Allianz will Kappungsgrenze zugunsten der Mitarbeiter aussetzen

Wie die Süddeutsche Zeitung (Freitag) mit Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, will der weltweit agierende Versicherungskonzern zwar keinen Jubiläumsbonus auszahlen. Doch plane die Allianz, die Kappungsgrenze bei der Erfolgsbeteiligung für das Jahr 2014 zugunsten der rund 30.000 deutschen Mitarbeiter zu streichen.

Damit dürften sich die Boni deutlich erhöhen: zum einen, weil die Allianz auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zusteuert. Zum anderen, weil die Kappung nun wegfällt. „Die Differenz beträgt auf jeden Fall mehrere hundert Euro und kann auch vierstellig sein“, schreibt das Münchener Blatt.

Entscheidung habe nichts mit dem aktuellen Shitstorm zu tun

Allerdings heißt es aus Unternehmenskreisen, die Entscheidung habe nichts mit dem aktuellen Protesten zu tun und sei bereits im August gefallen. Warum man die freudige Botschaft dann nicht eher gegenüber den Mitarbeitern kommunizierte, ist jedoch zumindest diskutabel.

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Im Intranet des Versicherers hatte Allianz Deutschland-Chef Markus Rieß diese Woche noch vage argumentiert, man könne die deutschen Angestellten nicht gegenüber den ausländischen Beschäftigten bevorteilen, eine weltweite Bonuszahlung würde jedoch den finanziellen Rahmen sprengen. Auch begründete er das Ausbleiben eines Bonus mit dem sozialen Engagement des Versicherers.

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