Staatliche Hilfe bei Berufsunfähigkeit wird Bürgern, die nach dem 01.01.1961 geboren wurden, nur gewährt, wenn sie gleichzeitig noch erwerbsunfähig sind. Doch hier ist die Hürde viel höher, da volle Erwerbsunfähigkeit voraussetzt, dass man weniger als drei Stunden am Tag in überhaupt keinem Beruf mehr arbeiten kann. Hinzu kommt, dass die Höhe der staatlichen Unterstützung für die meisten Menschen lediglich auf Sozialhilfeniveau liegt. Der soziale Abstieg ist damit vorprogrammiert.

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„Gemessen an den existenziellen Folgen der Berufsunfähigkeit sind die von Forsa ermittelten 32 Prozent sehr niedrig und zeigen, dass die Mehrheit der Menschen den Ernst der Lage noch nicht erkannt hat“, warnt Antje Knoop, leitende Lebensversicherungsexpertin der Gothaer. Entsprechend geben 58 Prozent der Befragten an, eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht abgeschlossen zu haben und dies für die Zukunft auch nicht zu beabsichtigen - Frauen lehnen einen Abschluss sogar zu 66 Prozent ab.

Demgegenüber geben sich die unter 30jährigen besonders aufgeschlossen: Sie sagen zu 47 Prozent, dass sie die Berufsunfähigkeitsversicherung für die wichtigste Absicherung halten. Doch auch diese Bevölkerungsgruppe hat akuten Handlungsbedarf: Denn bisher haben nur 32 Prozent von ihnen eine solche Absicherung getroffen. Immerhin 28 Prozent der 18 bis 29jährigen beabsichtigen, dies noch zu tun.

Privathaftpflicht besonders wichtig bei kostspieligen Personenschäden

Bei einer anderen Versicherung stimmen Experten wie Versicherte weitestgehend überein: 62 Prozent der Befragten halten die Private Haftpflichtversicherung für unverzichtbar. „Angesichts potentiell hoher Schadensersatzansprüche an mögliche Schadenverursacher – beispielsweise im Falle kostspieliger Personenschäden, kann sich in der Tat niemand der Notwendigkeit einer privaten Haftpflichtversicherung entziehen“, klärt Knoop auf. „Es reicht, wenn der Versicherte einem Fahrradfahrer vor das Rad läuft, der Radfahrer stürzt und anschließend den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzt. Die Folgekosten sind für die meisten Menschen ohne Versicherung unbezahlbar“.

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Forsa fragte vom 18. bis 20. September 2012 insgesamt 1.002 Personen, welche Versicherung sie für die wichtigste halten, und welche sie davon abgeschlossen haben.

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