Rechnungslegungsvorschriften geben neue Impulse für Risikomanagement

Aufgrund der neuen internationalen und nationalen Vorschriften werden die Konzerne pensionsspezifische Risiken in den Geschäftsberichten ab 2013 noch detaillierter offenlegen müssen als bisher. "Dadurch wird die Aufmerksamkeit der Unternehmensleitung, aber auch von Anlegern und Aufsichtsgremien noch stärker auf das Risikomanagement gelenkt", erwartet Gohdes. "Deutsche Pensionsvermögen sind allerdings im internationalen Vergleich deutlich konservativer angelegt - sie gehen damit einem auch durch die Änderungen in der internationalen Rechnungslegung getriebenen Trend voraus", so Towers-Watson-Experte Jasper.

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Europäische Regulierungsüberlegungen gefährden bAV

Mit Sorge betrachten die Towers-Watson-Experten die aktuellen Entwicklungen zur Regulierung der Einrichtungen der bAV. "Die verschärften Anforderungen von Solvency II wurden für Versicherungsunternehmen konzipiert. Gerade das Geschäftsmodell von unternehmenseigenen Pensionsfonds und Pensionskassen unterscheidet sich jedoch deutlich von dem Modell der Versicherer. Dies sollte bei der Weiterentwicklung der Regulierung für diese Einrichtungen angemessen berücksichtigt werden", fordert Gohdes. Er weist darauf hin, dass anderenfalls die bAV erheblich verteuert würde und die Finanzierbarkeit der betrieblichen Altersversorgung für viele Unternehmen in Frage gestellt würde.

Betriebliche Altersversorgung wesentlich für Unternehmen und Mitarbeiter

Im Hinblick auf ihre eigene Altersvorsorge zeigt sich eine tiefe Verunsicherung vieler Arbeitnehmer. Nur 35 Prozent trauen sich zu, ihre finanzielle Alterssicherung selbst in die Hand zu nehmen, wie die Global Workforce Study 2010 von Towers Watson zeigt. "Auf diese Sorge antworten sowohl DAX-Unternehmen als auch Mittelständler mit betrieblichen Pensionsplänen. Sie nutzen damit die bAV als Instrument zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung - gerade angesichts des Fach- und Nachwuchskräftemangels", erklärt Jasper. "Die kollektive Vorsorge im Rahmen der bAV bietet erhebliche Effizienzvorteile und vermeidet Interessengegensätze. Daher bringen Mitarbeiter ihren Arbeitgebern bei der Vorsorge für das Alter besonderes Vertrauen entgegen - und das mit gutem Grund".

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Hintergrundinformationen zur Studie: Die Studie "Pensionsvermögen und -verpflichtungen im DAX 2011" basiert auf den Geschäftsberichten der DAX-Unternehmen, einschließlich der Anhangsangaben zu den Pensionsverpflichtungen sowie weiterer öffentlich zugänglicher Daten. Die der Auswertung zugrunde liegende Towers-Watson-Datenbank umfasst den Zeitraum von zwölf Jahren und ermöglicht somit Vergleiche bis ins Jahr 1999.

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